In Tüten und Kartons verpackt, warten die gespendeten Kerzen und Wachsreste im Backhäusle von Torsten Broß darauf, eingeschmolzen zu werden. Aus ihnen soll die größte Kerze der Welt entstehen. Inzwischen gibt es in Schömberg zwei Sammelstellen. Foto: Visel

Weltrekordversuch: Torsten Broß hat zweite Sammelstelle eingerichtet. Erlös für sozialen Zweck bestimmt.

Schömberg - "Die Resonanz ist toll", sagt "Ölmühle"-Wirt Torsten Broß. Viele haben schon Wachsreste und alte Kerzen gespendet. Grund: Broß will die größte Wachskerze der Welt gießen – für einen guten Zweck.

Ganze Tüten voll mit Kerzen stapeln sich inzwischen in seinem Backhäusle. Nachdem er vor einigen Tagen einen Spendenaufruf gestartet hatte, haben sich bereits zahlreiche Kerzen- und Wachsspender gemeldet. "Die kommen nicht nur aus Schömberg oder dem Zollernalbkreis, sondern auch aus Balingen, Hirrlingen und Rangendingen." Neben Einzelspendern sammeln Schulen, Kindergärten, Pflegeheime, Kirchengemeinden und sogar die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik in Tübingen. "Ich hoffe, dass der Sammeldrang weiter anhält."

Außer in der "Ölmühle" hat Broß nun eine weitere Sammelstelle im Schömberger Edeka-Markt eingerichtet. "Auch dort können ab sofort die Spenden abgegeben werden." Die Wachsspender bringen laut Broß mal eine oder mehrere Kerzen vorbei, aber auch ganze Tüten voll. Andere rufen an und bitten ihn, die Kerzen abzuholen. "So bin ich schon bei dickstem Schneegestöber nach Balingen gefahren, um das Wachs dort abzuholen."

Inzwischen, schätzt er, seien so schon an die 300 Kilogramm zusammengekommen. Wie viel Wachs er für seine Weltrekord-Friedenskerze mit einem Durchmessen von rund 50 Zentimetern und einer Höhe von 2,95 Meter benötigt, weiß der Gastronom nicht genau. "Wir schätzen, dass zwischen 800 und 1000 Liter benötigt werden."

Aber auch das Material für die Ummantelung der Kerze stehe noch nicht fest. Zunächst sei Holz im Gespräch gewesen. Dies sei aber nicht sinnvoll. Nun wolle man entweder Alu, ein anderes Metall oder auch Kunststoff verwenden. "Was am besten geeignet ist, muss noch geklärt werden." Wegen des Dochts für die Kerze sei er mit einer Spezialfirma im Gespräch, informiert Broß. Um so viel Wachs auch einschmelzen zu können, habe ihm die Engstlatter Firma Schaudt eine Art "Gulaschkanone" angeboten. Die Weltrekord-Kerze soll laut Broß ab dem Spätsommer gefertigt werden – dies soll in einer Ecke im Gastraum der "Ölmühle" geschehen. "Dann bekommen die Gäste auch etwas von dem Weltrekord-Versuch mit."

Bis zum vorweihnachtlichen Markt "Advent am Vorsee", der am 25. und 26. November über die Bühne geht, soll die "Friedenskerze" fertig sein. Diese wird dann für einen guten Zweck versteigert. Der Erlös kommt dem Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen zu.

Torsten Broß hat für den Weltrekordversuch beziehungsweise für den Förderverein ein Spendenkonto eingerichtet.

Weitere Informationen unter Telefon 07427/9 13 00