T.I.P.-Geschäftsführer Markus Betz (links) und Jörg Trippe, Gründer und Inhaber von T.I.P., freuen sich über die Auszeichnung zur Energieeinsparung. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Ingenieurgesellschaft erhält Preis

Schömberg. Der Schömberger Jörg Trippe hat mit seinem Unternehmen T.P.I. Trippe und Partner Ingenieurgesellschaft den deutschen Energy Award gewonnen. Mit dem unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel stehenden Preis werden jährlich die innovativsten Projekte zum Thema Energieeffizienz und regenerative Energien prämiert.

In diesem Jahr setzte sich ein von T.P.I. geplantes und von e³ computing konzipiertes Hochleistungs-Rechenzentrum in der Kategorie Industrie unter den fast 200 Bewerbern durch. 80 Prozent weniger Stromverbrauch, jährlich um vier Millionen Euro geringere Energiekosten, 15 bis 20 Millionen Euro an Baukosten – all das spart der "Green IT Cube" – so der Name des dahinter stehenden Konzepts – ein. "Supereffizienz made in Germany – genial einfach, einfach genial", sagte Brigitte Zypries, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Der in Schömberg aufgewachsene Jörg Trippe betreibt dort seit fast drei Jahrzehnten eine Niederlassung und zeichnet für zahlreiche Projekte in der Region zum Thema Energieeffizienz verantwortlich.

Kühlung als Stromfesser

Sein prämiertes Verfahren ist in der Praxis am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt erprobt, heißt es in einer Pressemitteilung. Im dortigen neugebauten Hochleistungs-Rechenzentrum feierte dieses Konzept im großtechnischen Maßstab Premiere. "In der Größenordnung von 12 000 Kilowatt IT-Last ist dieses Rechenzentrum das erste seiner Art", betont Trippe, Gründer und Geschäftsführer der Trippe und Partner Ingenieurgesellschaft.

Stromfresser Nummer eins bei Rechenzentren ist die Kühlung. "Herkömmlich erfolgt die Kälteerzeugung über konventionelle Kältemaschinen, im ›Green IT Cube‹ dagegen ausschließlich über Verdunstungskühltürme und somit mit ›Umweltenergie‹. Dadurch wird viel elektrische Energie und somit viel Geld eingespart", so Markus Betz, Geschäftsführer Technik bei T.P.I. Rund ein Drittel des Jahres-Energieverbrauchs der Rechner wird normalerweise für die Kühlung benötigt. Im "Green IT Cube" sind es weniger als fünf Prozent.

Auf die Laufzeit eines solchen Hochleistungs-Rechenzentrums von 15 bis 20 Jahren gerechnet, bedeutet das eine Einsparung an Energiekosten von bis zu 60 Millionen Euro. Darüber hinaus leistet dieses Konzept einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz: die Kohlendioxid-Emissionen werden um 14 000 Tonnen pro Jahr reduziert, das entspricht einer Kohlendioxid-Reduktion bei der Kühlung von 85 Prozent gegenüber herkömmlichen Kühlsystemen. Welches globale Umweltpotenzial in dieser Technik steckt, zeigt Markus Betz auf: "Alle Rechenzentren verursachen weltweit rund zwei Prozent des gesamten Kohlendioxid-Ausstoßes. Das entspricht fast dem gesamten deutschen Anteil an den globalen Emissionen oder dem des weltweiten Flugverkehrs."