Ein wahrer Stromfresser: das mit elektrischen Nachtspeicheröfen ausgerüstete und schlecht isolierte Rathaus in Schömberg. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Energiebericht 2013: Nachtspeicheröfen im Rathaus sind Stromfresser / Sprenger: Einsparungen in kleinen Schritten

Von Bernd Visel

Schömberg. Weniger Energie verbraucht und trotzdem mit 193 290 Euro bei den Energiekosten einen neuen Höchststand erreicht: So lautet die Bilanz des städtischen Energieberichts 2013, den Joachim Heppler in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vorstellte.

Die Stadtverwaltung legte nunmehr den dritten Energiebericht vor, der sich laut Heppler an demjenigen des Landkreises orientiert. Obwohl der Verbrauch bei Öl und Strom gesunken sei, seien die Kosten gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent gestiegen. Ein Ausreißer, so Heppler, sei dabei wieder einmal das Rathaus gewesen, das mit elektrischen Nachtspeicheröfen geheizt werde und schlecht isoliert sei: "Das Rathaus ist ein Energie-Alptraum". Dort habe man 2013 einen erheblichen Mehrverbrauch von 12 000 Kilowattstunden (kWh) verzeichnet. Mitverantwortlich für den hohen Energieverbrauch sei ein defekter Thermostat gewesen.

Ansonsten berichtete Heppler eher Erfreuliches: So habe die Stadt bei einem Gesamtverbrauch von 82 600 Litern Heizöl eine Einsparung von 19,7 Prozent erzielt, beim Strom mit einem Gesamtverbrauch von 586 500 kWh seien 1,5 Prozent weniger verbraucht worden. Dabei habe sich der günstige Witterungsverlauf bemerkbar gemacht. Beim Wasser hingegen sei der Verbrauch um 66,1 Prozent auf 2687 Kubikmeter gestiegen, was vor allem auf die Bewässerung der Sportplätze zurückzuführen sei.

Die Ausgaben für Heizöl seien um 14 Prozent auf rund 66 000 Euro gestiegen, die Stromkosten um 8,7 Prozent auf 123 473 Euro. Für das Wasser habe die Stadt rund 4000 Euro bezahlt, was lediglich zwei Prozent der gesamten Energiekosten sei. Insgesamt seien diese 2013 gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf knapp 193 300 Euro gestiegen.

Beim Heizöl ist die Grundschule Schörzingen mit den Hallen mit 34 Prozent der größte Verbraucher, es folgen die Grundschule Schömberg mit 25 Prozent und die Alte Schule mit neun Prozent. Beim Strom liegt die Straßenbeleuchtung mit insgesamt mehr als 50 Prozent des Gesamtverbrauchs klar vorne, gefolgt vom Schömberger Rathaus mit 14 Prozent. Beim Wasser liegen naturgemäß die Sportplätze mit rund der Hälfte des Gesamtverbrauchs weit vorne, dann folgen die beiden Grundschulen und die Kindergärten.

Wie Heppler weiter informiert, sei die Stadt seit Jahren bestrebt, den Energieverbrauch weiter zu senken. So mit dem Vollwärmeschutz im Schörzinger Kindergarten und im Schömberger Schulzentrum. Bei mehr als 100 Straßenlampen seien die alten Lampen durch moderne LED-Leuchtkörper ausgetauscht worden. Bis Jahresende sollen laut Heppler weitere rund 200 Leuchten in den Grundschulen und der Hohenberghalle auf LED umgestellt werden.

Bürgermeister Karl-Josef Sprenger betont im Vorwort des Energieberichts: "Auch in Zukunft werden wir mit steigenden Ausgaben für Strom und Heizöl konfrontiert werden. Es sollte deshalb aber nicht der Schluss gezogen werden, dass sich Bemühungen um Energieeinsparungen nicht lohnen. Im Gegenteil: Jede nicht eingesparte Kilowattstunde kostet mehr als zuvor und damit erhöht sich die Rendite aus Einsparungen beim Energieverbrauch sogar." Allerdings, so Sprenger weiter, sei Energiesparen ein schwieriger Prozess, der mit beachtlichen Investitionskosten verbunden und daher nur in kleinen Schritten zu verwirklichen sei.