Auch wenn Ingrid Seilacher, Rektorin der LUS Schömberg, zu Recht stolz auf die hervorragenden Ergebnisse der Fremdevaluation sein kann, kämpft sie weiter für den Fortbestand und die Weiterentwicklung ihrer Schule. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat sorgt sich dennoch um Zukunft der Bildungseinrichtung / Lehrkräfte werden gesucht

Von Andrea Fisel

Schömberg. Die Ludwig-Uhland-Schule (LUS) Schömberg kann in vielen Bereichen exzellente Beurteilungen vorweisen. Das belegen Ergebnisse einer im März durchgeführten Fremdevaluation durch das Landesinstitut für Schulentwicklung in Stuttgart.

Großes Lob für Schulleitung samt Lehrerkollegium kam spontan von allen Fraktionen, nachdem die durchweg positiven Bewertungen für die Schömberger Grund- und Werkrealschule von Rektorin Ingrid Seilacher im Rahmen der Gemeinderatssitzung vorgestellt worden waren. Auch die steigenden Schülerzahlen in den zurückliegenden zwei Jahren – derzeit 250 Schüler in der Grundschule, 129 in der Werkrealschule – würden das überdurchschnittlich gute Gesamtbild belegen, sagte der stellvertretende Hauptamtsleiter Dominic Bäuerle.

Die Fremdevaluation ist ein Verfahren zur Einschätzung der Qualität von Schulen. Sie wird von unabhängigen Teams mit Hilfe festgelegter Qualitätskriterien durchgeführt. Dokumente der Schule, eine Onlinebefragung sowie ein Schulbesuch liefern Informationen zur Qualität. Alle erhobenen Daten werden ausgewertet und in einem Bericht zusammengefasst.

Alle an einer Schule beteiligten Gruppen – Eltern, Schüler, Lehrkräfte und die Schulleitung – werden in die Evaluation einbezogen. Die Kriterien und Standards der Bewertung umfassen die Bereiche Unterricht, Professionalität der Lehrkräfte, Schulführung und -management, Schul- und Klassenklima, inner- und außerschulische Partnerschaften sowie Qualitätssicherung und -entwicklung. "Wir haben in allen diesen Punkten die Zielstufe erreicht, in vielen sogar die Exzellenzstufe“, freute sich Seilacher.

Anerkennung kam auch vom Leiter des Staatlichen Schulamts Pforzheim, Volker Traub: "Dass es die Schule hier so gibt, ist sowohl Schulleitung und Kollegium als auch dem Schulträger zu verdanken.

Nichtsdestotrotz ließ sich die Unsicherheit unter den Gemeinderäten im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der LUS nicht vollständig ausräumen. Sämtliche Fragen, sei es nun von SPD-Sprecherin Susanne Ring, ob bereits Gespräche mit anderen Schulträgern geführt worden seien, oder von Ulrike Mayrhofer (CDU), ob eine Gemeinschaftsschule angestrebt werden solle, brachten die Sorge um den Erhalt der LUS zum Ausdruck. Auch UWV-Fraktionsvorsitzender Gerold Kraft hatte das untrügliche Gefühl, dass immer wieder zwischen den Zeilen zu lesen sei, kleine Schulen hätten auf Dauer keine Überlebenschance.

"Tatsache ist, dass eine Schule geschlossen wird, wenn in Klasse 5 zwei Jahre hintereinander weniger als 16 Anmeldungen vorliegen", erläuterte Traub. Fakt sei auch, dass für die Schömberger Schule Lehrkräfte gesucht würden, aber keine Bewerbungen vorlägen. Doch mit solch hervorragenden Beurteilungen mache die LUS auf sich aufmerksam und könne mit Qualität überzeugen, war der Schulamtsleiter überzeugt. Sein Rat an die Gemeinderäte: "Warten Sie ab und lassen Sie sich nicht schon heute von negativen Prognosen entmutigen!"