Mittendrin im Fußballteam der TG Schömberg: Abdourachmane Chine und Ebrima Jallow aus Gambia. Foto: Breisinger

Abdourachmane Chine und Ebrima Jallow helfen, die Saisonziele zu erreichen. Schon gut in die Mannschaft integriert.

Schömberg/Ratshausen - Zwei Flüchtlinge aus Gambia, Abdourachmane Chine und Ebrima Jallow, sollen den Fußballern der TG Schömberg helfen, das Saisonziel, den Nichtabstieg, zu erreichen. Die beiden Gambier wohnen in der Ratshausener Flüchtlingsunterkunft.

Im Vorjahr belegte die TG Schömberg den zehnten Tabellenplatz in der Kreisliga A 1. "Die Liga ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal stärker geworden. Unser erstes Ziel ist der Nichtabstieg. Wenn es dann ein Platz um Rang neun oder zehn wird, umso besser", geht Schömbergs Spielleiter Markus Koch auf die neue Spielzeit ein.

Zum Erreichen der Saisonziele setzt Koch auch Abdourachmane Chine und Ebrima Jallow. Die beiden Gambier spielen seit kurzem bei den Schömbergern. "Der Kontakt kam über die SG Ratshausen/Dotternhausen II zustande, bei der bereits drei Flüchtlinge spielen." Um dort eine Gruppenbildung zu vermeiden und die Spieler besser integrieren zu können, haben man sich bei der TG entschieden, zwei dieser Flüchtlinge in die Mannschaft zu nehmen.

"Das war eine gute Idee, beide Spieler haben sich schon sehr gut bei uns eingefunden", meint Koch, der der Flüchtlingsunterkunft im Namen des Vereins schon Hilfe in jeglicher Form angeboten hat.

Blickt man in die Kabine, so festigt sich dieser Eindruck. Beide Spieler werden vor dem Training mit freundschaftlichem Abklatschen begrüßt, als würden sie schon seit eh und je zum Team gehören. Und sie werden auch bei den ersten Aufwärmspielchen sofort mit eingebunden. "Es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. Sie sind immer im Training, sind immer voll dabei und lernen schnell. Die beiden passen voll in dieses Team und haben auch privat schon einiges mit ihren Mitspielern unternommen", sagt Spielertrainer Sebastian Kellner über Chine und Jallow.

"Uns gefällt es, in dieser Mannschaft zu spielen. Alle sind nett und freundlich zu uns. Es herrscht eine gute Atmosphäre, und wir haben einen guten Trainer", meinen Chine und Jallow. "Wir freuen uns auf jedes Training und jedes Spiel."

Nicht einmal das mitunter unwirtliche Wetter macht den beiden Probleme. "Das Wetter ist okay, die unterschiedlichen Jahreszeiten gefallen mir", meint Jallow, der schon seit einem Jahr in Deutschland lebt.

Problematisch ist nur die Sprachbarriere. Beide sprechen nur ein wenig Englisch und Französisch und lernen gerade Deutsch. Standardsätze wie "Wie geht es euch?" sagen die Gambier schon auf Deutsch. "Wenn sie mit Deutschen zusammen sind, sprechen sie auch deutsch. Wenn sie unter sich sind, dann aber nie", erläutert Koch.

Wie viel Eigeninitiative die beiden in ihr großes Hobby Fußball stecken, sieht man daran, dass Jallow und Chine, sofern es das Wetter und die Helligkeit erlauben, mit ihren Fahrrädern ins Training oder zum Spiel kommen. Ansonsten werden sie von Spielern, die in Ratshausen wohnen, mitgenommen.

Während Chine schon in Gambia etwas Fußball spielte, fand Jallow erst in Deutschland zu diesem Sport und ist somit noch blutiger Anfänger. "Natürlich müssen beide Spieler taktisch noch viel lernen. Bestimmte Dinge wie Auswechslungen muss man ihnen noch erklären", so Koch. Chine sei mehr der Stürmertyp, der sich schon Einzelleistung zutraue. Jallow sei eher der Allrounder, sein Spiel sei noch sehr auf Sicherheit bedacht.

Bei der 1:5-Niederlage in der ersten Runde des Bezirkspokals gegen den SV Hartheim spielte Chine von Beginn an, Jallow wurde in der 53. Minute eingewechselt.

"Chine ist ein Kandidat für unsere Mannschaft, während Jallow vorerst vielleicht eher noch für die zweite Mannschaft, die mit Täbingen eine Spielgemeinschaft bildet, in Frage kommt." Aber auch er lerne unheimlich schnell und könne im Verlauf der Saison in die erste Mannschaft aufrücken, macht Markus Koch den beiden Flüchtlingen aus Gambia Hoffnung auf Pflichtspieleinsätze bei der TG Schömberg.