So könnte in Zukunft der Kreisel am Leipziger Platz in Schömberg bei Nacht aussehen. Der Ausschuss billigte den Vorschlag des Ingenieurbüros Gerhardt. Das letzte Wort hat der Gemeinderat. Foto: Grafiken: Ingenieurbüro Gerhardt

Gemeinderat Helmut Schray will auch Vorschläge des Ortschaftsrats berücksichtigt wissen.

Schömberg - Die Gestaltung eines Kreisverkehrs ist oft ein hochbrisantes Thema. Das zeigt sich jetzt auch in Schömberg.

In der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt sowie für Verwaltung und Wirtschaft am Dienstagabend ist es um die Gestaltung der Kreisverkehre in Langenbrand und Schömberg gegangen. Das Thema kam erneut auf die Tagesordnung, nachdem sich der Gemeinderat 2016 nicht auf einen Gestaltungsvorschlag hatte einigen können. Bei einem Wettbewerb hatte nur ein Unternehmen einen Vorschlag eingereicht. Das Ingenieurbüro Gerhardt aus Karlsruhe wurde jetzt beauftragt für beide Kreisel jeweils einen Vorschlag zu erarbeiten.

Stadtplaner und Architekt Werner Gerhardt stellte im Ausschuss seine Ideen vor. Vorneweg machte er deutlich, dass es sich bei einem Kreisel in erster Linie um einen Verkehrsknotenpunkt handele. Es sei daher wichtig, ihn nicht zu überfrachten. So müsse ein Autofahrer aus Sicherheitsgründen über den Kreisel blicken können. Auch ein Fußgänger dürfe nicht abgelenkt werden. Außerdem berücksichtigte er die Vorgaben, dass das Ganze nicht zu teuer sein dürfe und die Pflanzen pflegeleicht sein müssten. Laut Sitzungsvorlage sind in diesem Jahr für den Kreisel in Schömberg 20 000 sowie für denjenigen in Langenbrand 17 000 Euro im Haushalt eingeplant.

Für den Kreisel in Langenbrand schlug Gerhard in der Mitte eine Bepflanzung mit Lavendel vor. Drum herum soll es ein schneckenartiges Gebilde aus Cortenstahl geben. Dabei handelt es um ein Material, das an der Oberfläche besonders schnell rostet, aber unter dieser Oberfläche sehr wetterfest ist. Hier könne das Glückssymbol hineingraviert werden. Der Rasen soll über eine Lichtleiste beleuchtet werden.

Auch für Schömberg schlug Gerhardt in der Mitte eine Bepflanzung mit Lavendel vor. Der Reifen aus Cortenstahl sollte unterbrochen sein.

Der Gemeinderat und stellvertretende Ortsvorsteher von Langenbrand, Helmut Schray (Unabhängige Wählervereinigung) konnte sich mit der Lösung in Langenbrand nicht anfreunden. Er klagte darüber, dass die Vorstellungen des Ortschaftsrates überhaupt nicht berücksichtigt worden seien. Schray erinnerte daran, dass der Wanderer, der früher im Kreisel gestanden habe und inzwischen restauriert sei, nicht berücksichtigt würde. Außerdem wandte er sich gegen rostigen Stahl und schlug stattdessen Buntsandstein vor: "Der ist günstiger als Stahl." Neben Lavendel sollten auch Rosen gepflanzt werden, so Schray.

Schultes Matthias erwiderte, dass es in der Gemeinderatssitzung im September des vergangenen Jahres geheißen habe, das Ingenieurbüro Gerhardt mit der Gestaltung der Kreisel zu beauftragen.

Kein Bauwerk für die Ewigkeit

"Mir gefällt das sehr gut", sagte hingegen Gemeinderätin Ulrike Mayrhofer (CDU) zu Gerhardts Vorschlägen. Sie lobte, dass in Schömberg der Blick auf die Ortsmitte frei bleibe. Gemeinderat Jürgen Krauth-Kopp (Unabhängige Wählervereinigung) lehnte den Wanderer in der Mitte des Kreisels ab, da die Autofahrer freie Sicht haben müssten. Schray entgegnete: "Über den Neuenbürger Kreisverkehr auf der Wilhelmschule kann man auch nicht drüberschauen." Gemeinderätin Elfriede Mösle-Reisch sagte, dass ihr im Schömberger Kreisel ein Baum gefiele. Udo Bertsch (CDU) hätte gerne eine Wechselbepflanzung.

CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger gab zu bedenken, dass man hier nichts für die Ewigkeit baue. Es entstehe kein Bunker. Den freien Blick bezeichnete Zillinger als eine Hommage an die Europäische Union. Sie hatte eine entsprechende Richtlinie erlassen, die aber nicht unbedingt umgesetzt werden muss.

Letztlich empfahl der Ausschuss, den Kreisel in Schömberg nach den Vorschlägen von Gerhardt zu gestalten. Beim Kreisel in Langenbrand soll der Stadtplaner und Architekt einen neuen Vorschlag erarbeiten, der die Vorstellungen des Ortschaftsrates mit berücksichtigt. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.