Auf der Schwarzwaldstraße in Schömberg dürfen momentan nur Anlieger fahren (linkes Bild). Der Verkehr wird über Oberlengenhardt umgeleitet. Fotos: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Schömberg durch Sperrung der Buchenkurve stark belastet / Umleitung über Oberlengenhardt bringt Entspannung

Von Wolfgang Krokauer

Schömberg. Wegen der Sperrung der Buchenkurve zwischen Calmbach und Höfen gab es aufgrund der Umleitungen lange Staus in Schömberg. Besonders die Schwarzwaldstraße Richtung Oberreichenbach war überlastet. Jetzt haben die Behörden die Notbremse gezogen und die Schwarzwaldstraße gesperrt.

Die Strecke darf mittlerweile nur noch von Anliegern genutzt werden. Alle anderen Autofahrer müssen jetzt den Umweg über Oberlengenhardt nehmen. Dies sei nach Rücksprache mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe geschehen, teilte das Ordnungsamt Schömberg auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mit. Besonders am Dienstag war die Situation enorm angespannt, war von verschiedenen Seiten zu hören. Erschwerend hinzu kam die Baustelle beim Modehaus Bertsch sowie ein Wasserrohrbruch in der Liebenzeller Straße. "Der Rohrbruch musste beseitigt werden", teilte Martin Dittler vom Bauamt in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Wirtschaftsausschusses mit. In der Ortsdurchfahrt wurde es deshalb besonders eng.

Zudem hatten Autofahrer, die von der Schwarzwaldstraße in die Ortsdurchfahrt einbiegen wollten, kaum eine Chance, was zu langen Rückstaus führte, wie vom Ordnungsamt zu erfahren war. Hinzu kam, dass auch manche Lastwagenfahrer auf der Schwarzwaldstraße fuhren. Sie hatten Probleme, bei der evangelischen Kirche um die Kurve zu kommen.

Seit der Sperrung der Schwarzwaldstraße laufe es deutlich besser, teilte das Ordnungsamt mit. Zudem wurde durch Oberlengenhardt die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkt, "damit der Verkehr besser fließt", teilte das Amt mit.

Am Mittwoch und Donnerstag kamen erschwerend Lokführerstreiks hinzu. Schömberger Kinder, die in Bad Wildbad zu Schule gehen, konnten an beiden Tagen zwar noch mit Bus und Enztalbahn in die Kurstadt fahren, kamen aber wegen des Ausstands nicht mehr nach Hause, so das Ordnungsamt. So mussten die Eltern ihre Kinder von Höfen abholen, wenn ein Zug ausfiel und die Sprösslinge eine spätere Linie nahmen. Teilweise mussten die Kinder wegen des Streiks sogar in Bad Wildbad abgeholt werden und die Eltern wegen der Sperrung der Buchenkurve Umwege in Kauf nehmen, was zusätzlich an den Nerven zerrte.

Die Buchenkurve ist bis einschließlich 30. April gesperrt. Momentan wird auf einer Länge von 2,4 Kilometern der Fahrbahnbelag erneuert. Außerdem wird die Kurve entschärft. In der Vergangenheit passierten dort etliche, zum Teil tödliche Unfalle. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich nach Auskunft des Regierungspräsidiums Karlsruhe auf 1,7 Millionen Euro.

Höfens Bürgermeister Holger Buchelt befürwortet das Projekt. In Bad Wildbad ist es umstritten und wird von manchem Kommunalpolitiker, wie SPD-Fraktionschef Bruno Knöller, als Geldverschwendung gesehen.