Das Stauss-Haus neben dem Rathaus wird abgerissen, zuvor aber muss für das Denkmalamt eine Baudokumentation erstellt werden. Foto: Visel

Denkmalamt stellt Bedenken zurück. Lange Diskussion um Verkauf von Fläche in Kreuzstraße.

Schömberg - Der Schömberger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwoch die Baudokumentation für das Stauss-Haus vergeben. Dieses soll für die Erweiterung des Rathauses abgerissen werden.

Wie Bürgermeister Karl-Josef Sprenger sagte, wäre die Bausubstanz des Gebäudes neben dem Rathaus nur sehr kostenintensiv zu erhalten gewesen. Auch die Anforderungen an die Barrierefreiheit und den Brandschutz wären bei einem Umbau nicht zu erfüllen gewesen. So habe man sich für den Abbruch entschieden.

Nach mehreren Vorort-Terminen mit dem Landesdenkmalamt und dem Regierungspräsidium hätten sich auch deren Vertreter vom schlechten Zustand der Bausubstanz überzeugen können. Selbst ein Geologe und ein Statiker seien zur Beurteilung hinzugezogen worden. Letztlich sei auch das Denkmalamt zu der Überzeugung gelangt, "dass bei einer sorgfältigen Sanierung des Gebäudes vom Verlust der Kulturdenkmaleigenschaften ausgegangen werden muss". Aus diesem Grund seien Bedenken gegen den Abriss zurückgestellt worden.

Das Denkmalamt verlange aber als Auflage eine Dokumentation des Gebäudes nach bestimmten Vorgaben, führte Sprenger weiter aus. Diese Dokumentation hat das Gremium für 13.900 Euro an das Balinger Architekturbüro Luippold vergeben. Was mit dieser Dokumentation geschehe und wo diese aufbewahrt werde, wollte Kerstin Kipp wissen. "Die wird im Denkmalamt wohl jedes Jahr einmal abgestaubt", antwortete Sprenger.

Einen wahren Abstimmungsmarathon meisterten die Räte als es um den "Umfang der Interessentenabfrage für den Erwerb von Teilflächen des Grundstücks Kreuzgasse 1/5" ging. Das 176 Quadratmeter große Grundstück gehört der Stadt. Beschlossen hatte das Gremium bereits, einem Bauherren eine Fläche für einen Stellplatz sowie eine kleine Spielfläche zu veräußern, die er auf seinem eigenen Gelände an der Alten Hauptstraße nicht nachweisen kann. Nun wollte die Verwaltung noch weitere zehn Anlieger anfragen, ob Interesse an einem Teil des Grundstücks bestehe. Dieser Antrag wurde abgelehnt, ebenso derjenige von Tommy Geiger, nur die drei unmittelbaren Anlieger zu befragen. Auch Edwin Nagel und Jens-Uwe Saat kamen mit ihren Anträgen nicht durch, allen Bewohnern der Altstadt unterhalb des Rathauses beziehungsweise allen Schömberger Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich dort um einige Quadratmeter Grund zu bewerben.

Sascha Ströbel wurde es schließlich zu bunt. "Wir lassen alles so, wie es jetzt ist", forderte er. Sein Antrag wurde mehrheitlich befürwortet. Die Stadt verkauft nun dem genannten Bauherren die zugesagte Fläche. Sprenger: "Wenn sich dann noch weitere Interessenten melden, wird neu beraten."