Stadt Schömberg plant mehrere Maßnahmen zur Minimierung der Hochwassergefahr / Ja zu Schlichem-Studie

Schömberg (bv). Gleich mehrmals hat sich der Gemeinderat Schömberg in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema Hochwasser befasst.

Planer Bernd Kernl stellte die Planungen für den neuen Stauraumkanal in der Bahnhofstraße vor. Dieser soll bei Starkregenereignissen das Wasser zurückhalten und es dann gedrosselt ins Kanalnetz weiterleiten. Ein Stauraumkanal ist bereits in der Robert-Bosch-Straße entstanden. Des Weiteren werden auch die Kanäle in der Lemberg- und der Brühlstraße erneuert.

Kernl schlug in diesem Zusammenhang vor, in der Bahnhofstraße einen Fußgängerweg anzulegen und die Straße etwas von den Bäumen abzurücken. Der Weg würde rund 36 000 Euro kosten, betonte Kernl. Der Gemeinderat stimmte den Planungen zu, befürwortete jedoch, zu untersuchen, ob der Weg auch auf der anderen Straßenseite angelegt werden kann. Baubeginn könnte im August sein.

Auch in Sachen Hochwasser in der Rosenstraße ist man der Lösung einen Schritt näher gekommen. Bernhard Pfetzer vom Balinger Büro Mauthe hatte fünf Varianten erarbeitet, um die Hochwassergefahr zu verringern, von der mehrere Gebäude betroffen sind – zum einen durch Oberflächenwasser, zum anderen durch Rückstau im Kanal.

Der Planer plädierte für die Variante, die eine Retentionsmulde mit einem Volumen von 406 Kubikmeter vorsieht, dazu eine Abflussdrosselung in den Kanal sowie ein Pumpwerk, das 15 Liter pro Sekunde in den Feldweggraben ableiten soll.

Außerdem befürwortete er einen Schutzwall entlang der Grundstücksgrenzen zum offenen Gelände hin sowie weitere Maßnahmen der Hausbesitzer wie Sicherungen gegen Rückstau. Diese Maßnahme ist mit rund 46 000 Euro veranschlagt.

Zunächst, so Bürgermeister Karl-Josef Sprenger, werde mit den vom Hochwasser betroffenen Anliegern und den Grundeigentümern im Bereich des Beckens und des Pumpwerks gesprochen, denen das Projekt im Detail vorgestellt werden soll.

Um den bei Starkregen auftretenden Rückstau im Bereich Eisenbahnstraße/Färberstraße zu minimieren, schlug Stadtbaumeisterin Anke Holtz vor, dort den Kanal auf einer Länge von rund sechs Metern aufzudimensionieren. Diese Maßnahme würde rund 8000 Euro kosten und könnte vom Bauhof beziehungsweise im Rahmen der Bauarbeiten in der Bahnhofstraße mit erledigt werden.

Die Stadt wird sich an den Kosten für die detaillierte Hochwasserstudie Schlichem mit rund 1100 Euro beteiligen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 78 000 Euro. Wie Bürgermeister Sprenger ausführte, stünden nun auf Basis der Vorstudie konkrete hydraulische Berechnungen an.

Eine besondere Bedeutung komme der Optimierung der Schlichemtalsperre zu, deren Rückstauvolumen mit beweglichen Schützen oder Klappen um rund 170 000 Kubikmeter erhöht werden könnte. Weitere Maßnahmen seien auch im Bereich der Oberen Säge und an der Kläranlage geplant. Um für das Seitengebiet Schwarzenbach einen höheren Schutz zu gewährleisten, könnte ein kleiner Rückhalt an der B 27 bei Schömberg erstellt werden.