"Na, gefällt dir die?", scheint der ältere Schüler den jüngeren zu fragen, als er ihm die Lesetüte in der Aula der Ludwig-Uhland-Schule überreicht. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Erstklässler der LUS Schömberg erhalten Lesetüten / Begeisterung wecken als Ziel

Von Andrea Fisel

Schömberg. Alle Kinder lernen lesen, Indianer und Chinesen, selbst am Nordpol lesen alle Eskimos. Hallo, Kinder, jetzt geht’s los!

Diese Aufmunterung zum Lesen hatten die Zweitklässler der Ludwig-Uhland-Schule (LUS) Schömberg ihren "Neuen" bereits bei der Einschulungsfeier zugesungen. Drei Wochen später trafen die beiden Klassenstufen in der Schulaula erneut aufeinander und wiederum ertönte der "Klassiker des ersten Schuljahres", wie ihn eine Lehrerin bezeichnete. Es schien, in der LUS wird Lesen von Anfang an groß geschrieben.

So kam auch die Aktion "Die Lesetüte" zustande: Bei den Kindern sollte die Freude am Lesen geweckt oder bestärkt werden. Die Idee, dass jeder Erstklässler zum Schulstart von einem Kind der zweiten Klasse eine Lesetüte persönlich überreicht bekommt, die sie liebevoll bemalt, verziert und beschriftet hat, stammte von der Leiterin der "Bücherei am Park", Brigitte Schmitt. Sie würde sich nämlich riesig freuen, wenn möglichst viele kleine Leseratten in ihre Bücherei im Kurhaus kämen und sich dort immer wieder ein spannendes Kinderbuch ausleihen würden. Deshalb befand sich in der Lesetüte auch gleich ein Ausweis für die Gemeindebücherei mit dabei.

Die anderen Geschenke, die in den Lesetüten waren, hatte die Schömberger Buchhandlung Meiler gespendet. "Es gibt immer mal wieder geeignete Angebote von verschiedenen Verlagen, die wir für diese Aktion gut verwenden können", sagte Maryline Meiler. Ein Buch aus der Reihe "Allererstes Lesen" samt Stundenplan und Bild zum Ausmalen hatte sie deshalb zusammen mit ihrem Mann Andreas in die Tasche gepackt.

Beim Aushändigen achtete Rektorin Ingrid Seilacher geflissentlich darauf, dass auch die kranken Mitschüler, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnten, jeweils ein Exemplar bekamen. "Wir haben in diesem Jahr drei erste Klassen und 66 Schulanfänger", berichtete die Schulleiterin erfreut.

Sie hoffe, dass solche Aktionen wie das Überreichen der Lesetüte dazu beitragen, die Kinder zum Lesen und Lesen lernen anzuspornen. Auch die anwesenden Lesepaten Annemarie Flecken, Christina Keppler und Edeltraud Knoblauch sahen der Aktion wohlwollend zu, wussten sie doch aus reiflicher Erfahrung, wie hilfreich gutes Lesen für die Zukunft der Jungen und Mädchen sein kann.