Auch viele Jugendliche sind zum Facklasonntig-Liedersingen gekommen und machen begeistert mit. Foto: Wachter Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Schömberger Liederkranz übt mit Jugendlichen und Gästen die traditionelle Weisen ein

Bereits zum fünften Mal hatten die Narrenzunft und der Liederkranz aus Schömberg zum "Facklasonntig-Liedersingen" eingeladen. Unter dem Motto "Traditionen bewahren" wurde gesungen und geschunkelt.

Schömberg. Mehr als 120 Teilnehmer ließen es sich nicht nehmen, für die Fasnet und die Veranstaltungen danach gut gerüstet zu sein. Der Liederkranz-Vorsitzende Hans Steiner und Zunftmeister Bernhard Wuhrer bezeichneten das Interesse bei der Begrüßung als "großartig". Sie hielten fest: "Wir sind der Meinung, dass jeder mitsingen kann."

Beim geselligen Singen werde nicht für einen Auftritt geprobt. Die Unterhaltung solle im Mittelpunkt stehen, so wie es früher in den Wirtschaften auch geschehen sei: Es wurde nicht konzertant und perfekt gesungen, dafür aber umso lustiger, freudiger und unterhaltsamer. "Das gesellige Singen als Band zwischen den Menschen, als soziale Komponente, würde man heute vielleicht sagen", sagte Wuhrer, der auch stellvertretender Vorsitzender des Gesangvereins ist.

Der ehemalige Zunftmeister Jürgen Riedlinger ging auf das freundschaftliche Verhältnis mit dem Nachbarland Frankreich ein: "Einiges haben wir von dort übernommen, so auch den weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannten Bolanes."

Zudem würden am Facklasonntig traditionell drei Lieder beim Umgang um das Feuer angestimmt: So werde das Fackelfeuer um 18 Uhr nach dem Angelus-Gebet angezündet. Zudem war früher der 20er-Jahrgang der Rekrutenjahrgang. Und mit "Oh Straßburg, oh Straßburg, du wunderschöne Stadt" zögen die Jahrgänger einmal um das Feuer.

Dann erhielten die Hexen – also die Strohpuppen – einen Trunk – Petroleum oder Benzin – und würden in das Feuer geworfen. Dazu singe man: "Nun ade, jetzt geht’s zu Ende." Dann zögen die jungen Männer noch einige Male zum Lied "Ein Wächterlein auf dem Türmlein saß" ums Feuer. Seit geraumer Zeit dürfen auch junge Frauen zur Schlussrunde mit um das Feuer marschieren.

Weiter informierte Jürgen Riedlinger über die Gepflogenheiten und Brauchtumspflege das ganze Jahr hindurch, wobei die dazu gehörenden Lieder gesungen wurden. Neben den traditionellen Facklasonntigsliedern wurden auch noch Schunkellieder und "Rapadizle" sowie alte Volkslieder gesungen. Die Begeisterung der Teilnehmer – die jüngsten waren 14 Jahre alt, die ältesten 80 – war groß, ebenso die Vorfreude auf die Fasnet.

Weitere Informationen: www.liederkranz-schoem berg.de