Die zahlreichen Festgäste zollten Karl-Heinz Bertsch mit stehendem Applaus ihren allerhöchsten Respekt. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

Karl-Heinz Bertsch hat sich um Schömberg verdient gemacht / Enkelin überbringt emotionale Glückwünsche

Von Axel H. Kunert

Schömberg. Eine ganze Gemeinde bedankt sich bei einem ihrer rührigsten und profiliertesten Bürger: Mit einem großen, emotionalen und sehr bewegenden Festakt wurde am Freitagabend im Kursaal Karl-Heinz Bertsch zum Ehrenbürger von Schömberg ernannt.

Mehr als 300 Gäste waren gekommen, um den Schneidermeister, Textilkaufmann, langjährigen ehemaligen Gemeinderat und Innungsmeister, das Gründungsmitglied des CDU-Ortsverbandes, den Heimatkundler, Bauchautor und Touristikförderer, aber auch den Motorsport-begeisterten Familienvater und geliebten "Opa" an diesem außergewöhnlichen Ehrentag mit Standing-Ovations zu würdigen.

Mehr als 60 Jahre sei es her, dass die Gemeinde Schömberg zuletzt eine solche außerordentliche und damit seltene Ehrenbürgerschaft verliehen habe, so Bürgermeisterin Bettina Mettler in ihrer Laudatio. Die Entscheidung, nun auch Karl-Heinz Bertsch in den Kreis der allervornehmsten Honoratioren des Ortes zu erheben, sei im Gemeinderat einstimmig von allen Fraktionen mitgetragen worden.

Zitat Mettler: "Mit dieser Ehrung bringen wir zum Ausdruck, dass wir Bürger haben, die die Verantwortung für die Gemeinschaft höher einschätzen als die eigenen Interessen. Unser neuer Ehrenbürger ist ein tragfähiges Glied in dieser Kette von Frauen und Männern, die unsere Gemeinde über Jahrzehnte geprägt haben."

Entsprechend lang war die Liste der Gratulanten, allen voran Kreishandwerksmeisterin Roswitha Keppler, die daran erinnerte, dass die 100 Jahre alte Innung für das Bekleidungsgewerbe mehr als 50 Jahre lang von Karl-Heinz Bertsch geprägt worden sei – wofür auf ihn, Bertsch, am kommenden Mittwoch bei der Hauptversammlung der Innung bereits die nächste feierliche Ehrung warte.

Manfred Raab als langjähriger Gemeinderatskollege übernahm es, den persönlichen Freund Bertsch für die "wichtigste und richtigste Entscheidung des Gemeinderates", diese Ehrenbürgerschaft zu verleihen, zu gratulieren. "Selbst Google weiß, wer du bist und was du alles geleistet hast."

Die sicher emotionalsten Glückwünsche aber kamen an diesem Abend von Bertschs ältester Enkeltochter Anna, die stellvertretend für die Familie ans Rednerpult trat und eine bewegende und auch tränenreiche Liebeserklärung für ihren Opa abgab, auf den sie "unendlich stolz" sei. Klar, das auch der so reichlich Geehrte selbst immer wieder von Tränen übermannt um Fassung ringen musste.

"Als diese Ehrung an mich herangetragen wurde, dachte ich im ersten Moment – das geht auf gar keinen Fall", so Bertsch in seinen Dankesworten. "Es gibt sicher nicht Wenige, die diese Würdigung gleichermaßen verdient hätten." Allen voran seine Frau Renate, der er "einen erheblichen Teil der heutigen Ehrung" zu verdanken habe. Und noch mal an seine Familie gewandt: "Was wir während des Aufbaus unseres Geschäfts, in der Urlaub und Freizeit für uns Fremdwörter waren, bei unseren Kindern Rolf und Udo in so mancher Beziehung vielleicht versäumten, dürfen wir – meine Frau und ich – jetzt bei unseren vier Enkelkindern Josefine, Anna, Lisa und Klara endlich nachholen." Worte, die bei all der Lebensleistung von Karl-Heinz Bertsch die gelebte Menschlichkeit des neuen Ehrenbürgers sehr öffentlich unter Beweis stellten. Und dem die zahlreichen Festgäste mit stehendem Applaus ihren allerhöchsten Respekt zollten.