Jürgen Seibold und Franziska Möller fertigen zwei verschiedene Sorten von Zimtsternen für die Kamera. Foto: Stocker

Johann Lafer schickt Vorkoster nach Schömberg. Im Talblick gibt es Florentiner der besonderen Art.

Schömberg - Auf der Suche nach "Deutschlands bestem Weihnachtsbäcker" schickte Johann Lafer für seine Fernsehsendung gestern Juroren nach Schömberg. Gemeinsam mit einem Kamera-Team des ZDF schauten sie Jürgen Seibold vom Café Talblick auf die Finger.

Der Konditormeister hatte sich mit seinem Rezept für Christstollen bei Lafer beworben. "Der geriet aber ganz schnell aus dem Fokus, als die beiden die Florentiner entdeckten", erzählte Seibold. Als die Juroren seine ausgestellten Florentiner sahen, hatten sie ein Aha-Erlebnis. Wie elektrisiert hätten Eveline Wild und Jan Baker das Gebäck begutachtet, analysiert und natürlich verkostet. Demnach sei es eher selten, dass Florentiner noch auf die traditionelle Art – wie bei Seibold im Talblick – hergestellt werden. "Wir nehmen keine Fertigmischungen sondern arbeiten mit den einzelnen Bestandteilen, allen voran Honig, Butter und Mandeln", erläuterte der Konditor. Außerdem werde der Schokoladentaler, der die Rückseite bildet, klassisch geriefelt.

Neben dem Florentiner wurden dann auch der Christstollen sowie das hausgemachte Früchtebrot probiert. Darüber hinaus floss auch die Präsentation der gesamtem Weihnachtsbäckerei im Hause Seibold in die Beurteilung der Juroren mit ein. Doch das war nicht alles. Der Konditor erhielt zudem die Aufgabe, vor den Augen der Kamera Zimtsterne herzustellen. Davon habe er erst am Morgen erfahren. Und dann auch noch gleich in doppelter Ausführung: einmal die klassische Variante sowie "Zimtsterne einmal anders". Spontan und kreativ beschloss der Konditormeister, einen Zimtstern mit Glühwein-Canache – einer Art Pralinenfüllung – herzustellen. "Anders als die klassische Sorte wird der Teig mit Weizen und Vollei und etwas Zimt gemacht", sagte Seibold.

Während die Juroren bereits auf dem Weg zum nächsten Kandidaten waren, entstanden in der Seibold`schen Backstube die Weihnachtsleckereien. Schritt für Schritt verfolgten Kamera und Mikrofon das Geschehen rund um die Rezeptur, die Jürgen Seibold zusammen mit Sarah Thiele und Franziska Möller aus seinem Team kreierte.

Für alle drei Konditoren eine neue Situation, auch weil sie ihre Handgriffe gleichzeitig für die zukünftigen Zuschauer beschreiben mussten. Vom Abwiegen der Zutaten, über das Trennen der Eier – die klassischen Zimtsterne werden mit Eischnee zubereitet – bis hin zum Rühren des Teigs und dem Ausstechen der einzelnen Sterne nach der Kühlung. Manchmal mussten sie zudem einzelne Arbeitsschritte wiederholden, damit die Kamera eine andere Perspektive einfangen konnte.

Die Konditoren ließen sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und reagierten ruhig und souverän auf die Anweisungen der Regie. Es wurden jedoch nicht nur Aufnahmen in der Backstube gemacht. Denn gleichzeitig wurde die Touristik und Kur Schömberg aktiviert, um mit einem zweiten Kamera-Team einen Streifzug durch die Gemeinde zu unternehmen. Ob Seibold nun weiter im Rennen um Deutschlands besten Weihnachtsbäcker ist, erfährt er bereits am Sonntag. "Wir müssen am Sonntagmorgen auf der Burg in Koblenz sein und dann auch Johann Lafer unsere Backwerke vorstellen", erklärt der Konditor das weitere Vorgehen. Sollte das Team dort zu den Gewinnern zählen, geht es schon am nächsten Tag mit einer neuen Aufgabe weiter.

Mehr als 30 Bewerber sind im Auswahlverfahren um Deutschlands besten Weihnachtsbäcker. Ausgestrahlt wird die Sendung am 30. November im ZDF. Eines wird den Zuschauern allerdings verborgen bleiben, nämlich der Duft und die Aromen von Zimt oder Glühwein, der dem Aufnahmeteam in die Nase stieg und das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.