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Gemeinderat billigt Planungen zum Forstwirtschaftsjahr 2016

Von Andrea Fisel

Die Folgen der Klimaveränderungen machen sich auch im Wald bemerkbar. Das hat Auswirkungen auf den Nutzungs-, Kultur- und Kostenplan des Forstwirtschaftsjahres 2016 für den Gemeindewald Schömberg.

Schömberg. "Vor allem für die Baumart Fichte wird es zukünftig immer schwieriger, unter den veränderten Bedingungen zu überleben", führte Christof Grüntjens, Leiter des Forstbezirks Calw im Kreisforstamt, den Schömberger Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung vor Augen. Zahlreiche Veränderungen am einzelnen Baum, an zahlreichen Baumarten oder im Gefüge eines Bestandes seien seit Langem zu beobachten. Wissenschaftliche Untersuchungen, besonders von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg, hätten nicht nur den jetzigen Zustand des Waldes erfasst, sondern auch alternative Bewirtschaftungsmaßnahmen für die Zukunft erstellt, ließ der Forstfachmann wissen.

"Die Klimaveränderungen zeigen sich in zunehmenden Temperaturen, weniger Frosttagen und einem erheblichen Niederschlagsdefizit", informierte Grüntjens. Des Weiteren führe eine frühere Blattentfaltung zu einer Verlängerung der Vegetationsperiode um drei bis sechs Wochen. Vermehrt auftretende Gewitter und Stürme sowie extreme Niederschläge kennzeichne der "Schwüle-Index".

Geringere Einnahmen erwartet

Anhand einer von der FVA speziell für Schömberg erstellten "Klima-Risiko-Karte" zeigte Grüntjens den zu erwartenden Rückgang der derzeit noch vorherrschenden Baumart Fichte. Die aus Nordamerika stammende Douglasie könne jedoch einen wirtschaftlichen und ökologisch adäquaten Ersatz für die Fichte darstellen, erklärte er.

Im vergangenen Forstwirtschaftsjahr seien für die Gemeinde 163 000 Euro Gewinn aus dem Wald erwirtschaftet worden, fuhr Grüntjens fort. Aufgrund der guten Holzpreise, aber auch bedingt durch anfallendes schlechtes Holz, beispielsweise durch Dürre oder Borkenkäferbefall, wäre mehr Holz (4033 Festmeter) eingeschlagen worden als geplant (3400 Festmeter). Für das kommende Jahr 2016 sei ein Überschuss von 49 050 Euro zu erwarten: Geringere Einnahmen, bedingt durch einen niedrigeren Holzeinschlag (2750 Festmeter) und sinkende Holzpreise, stünden höheren Ausgaben gegenüber, erläuterte der Forstbezirksleiter den Gemeinderäten anhand des vorliegenden, nach Kostenstellen unterteilten Bewirtschaftungsplanes.

Der Gemeinderat stimmte einhellig dem Nutzungs-, Kultur- und Kostenplan für das neue Forstwirtschaftsjahr zu. Dank für ihre geleistete Arbeit erhielten die Mitarbeiter der Forstverwaltung, insbesondere die drei anwesenden Revierförster Alex Volkert, Andreas Karcher und Dominik Dast, von allen Fraktionen sowie von Bürgermeister Matthias Leyn.