Das Ensemble "Sacralissimo" aus Bulgarien mit (von links) Tenor Yuri Nikolov, Bariton Dilian Kushev und Pianist Simeon Panov nahm seine Zuhörer in der katholischen Kirche Schömberg auf eine eindrucksvolle musikalische Reise mit. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Goldene Stimmen aus Bulgarien singen sich in die Herzen ihres Schömberger Publikum

Von Andrea Fisel

Schömberg. Wenn sich das Ensemble "Sacralissimo", auch bekannt als "Goldene Stimmen aus Bulgarien", in Schömberg ankündigt, dann braucht sich die katholische Kirche St. Joseph keine Sorgen um Besucher zu machen.

Sie wollten das Publikum auf eine musikalische Reise einladen mit einer Mischung aus sakralen Gesängen, Arien aus Oper und Operette sowie bekannten folkloristischen Melodien aus aller Welt, kündigte der Leiter des Ensembles, Dilian Kushev. an. Gleichzeitig versprach er aber auch: "Wir wollen uns in ihre Herzen und in ihre Seelen singen."Das geschah dann auch sogleich, als der gesangliche Reigen mit dem neapolitanischen Lied "Santa Lucia" eröffnete wurde.

Stimmgewaltig und ausdrucksstark, gefühlvoll und variantenreich ließen von nun an Bariton Dilian Kushev und Tenor Yuri Nikolov ihre wunderbaren Stimmen erklingen, sei es in virtuosen Solopartien oder als harmonisches Duett. Begleitet wurden die beiden Sänger von Simeon Panov am E-Piano, der die Gesänge zwar dezent und mit teilweise fast bescheidener Zurückhaltung untermalte, jedoch gerade damit sein großartiges Einfühlungsvermögen und seine musikalische Agilität unter Beweis stellte.

Kostproben aus der Welt der Oper wurden gereicht aus Giuseppe Verdis "La Traviata", Wolfgang Amadeus Mozarts "Don Giovanni" oder Georg Friedrich Händels "Xerxes". Italienische, lateinische und englische Texte folgten aufeinander, ruhige, bisweilen fast melancholische Kompositionen wechselten sich ab mit leidenschaftlich temperamentvollen. Sakrale Gesänge wie "Panis Angelicus", die vorletzte Strophe aus dem Hymnus Sacris Solemniis, in einer Fassung von César Franck, das bekannte Gebet "Ave Maria", vertont von Franz Schubert, oder die von Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski Anfang des 19. Jahrhunderts komponierte Liedstrophe "Ich bete an die Macht der Liebe" bewegten die Zuhörer zutiefst.

Kushevs Wunsch, mit der Musik in die Herzen und Seelen seiner Zuhörer vorzudringen, erfüllte sich spätestens bei dem ergreifenden "Wolgalied" aus Franz Lehárs Operette "Der Zarewitsch", das die facettenreiche Tenorstimme Nikolovs hervorragend zur Geltung brachte. Die ganze Bandbreite seiner Stimme stellte Kushev mit dem russischen Lied "Schwarze Augen" unter Beweis, für das er im Jahr 2013 beim internationalen Musikwettbewerb am Londoner Royal College of Music "World Festival of Russian Songs" mit der Silbermedaille ausgezeichnet wurde.

In das Heimatland des Ensembles führte die musikalische Reise schließlich mit einem bulgarischen Volkslied, das in gefühlvoller Weise die Schönheit der Liebe bezeugt. Doch erst nach der Zugabe "O Sole Mio", mit der die Reiseroute dann wieder an ihren Ausgangspunkt Neapel angelangte, entließ das begeisterte Schömberger Publikum die grandiosen Musiker.