Besucher der Feier 70 Jahre nach Kriegsende legen am Gedenkmal Blumen nieder. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

"Hinter jeder Zahl verbirgt sich ein Name und ein Schicksal"

Von Beate Müller

Schömberg-Schörzingen. Auf dem KZ-Friedhof Schömberg haben 1774 ehemalige Häftlinge der Konzentrationslager in Schömberg und Dautmargen ihre letzte Ruhestätte gefunden. Darunter auch mehr als 700 Menschen jüdischen Glaubens. Gestern Nachmittag, rund 70 Jahre nach Kriegsende, versammelten sich an jenem Ort Hinterbliebene, Nachkommen und ehemalige KZ-Häftlinge zum Gedenken an diese Opfer des Zweiten Weltkrieges. "Hinter jeder Zahl verbirgt sich ein Name und ein individuelles Schicksal", mahnte Gerhard Lemp. Er erinnerte daran, dass alle Menschen unabhängig von Herkunft und Glaube gleich seien, die Lagerhäftlinge jedoch aufgrund eines Irrglaubens qualvoll zu Tode gekommen seien.

Auch im Gedenken an alle Überlebenden legten die Besucher der Feier rote Gerbera auf die Platte des Gedenkkreuzes. Anschließend fassten sich alle im Kreis an den Händen und sangen das Lied "We shall overcome".

Einige Angehörige der KZ-Opfer reisten eigens aus Polen, den Niederlanden, Frankreich, Luxemburg und Kanada an. Seit mehr als 20 Jahren veranstaltet die Initiative Eckerwald Gedenkfeiern für die Todesopfer der Konzentrationslager. Bereits am Sonntagmorgen hatte eine Gedenkfeier am Mahnmal Eckerwald stattgefunden.