Ortsgruppe Schömberg des Schwarzwaldvereins sucht dringend Führungsspitze / Informationsveranstaltung am 26. Januar im Kurhaus

Von Wolfgang Krokauer

Schömberg. Den demografischen Wandel und die geringere Bereitschaft in der Bevölkerung, Aufgaben zu übernehmen, bekommt auch der Schwarzwaldverein Schömberg zu spüren. Er sucht dringend Interessierte, die sich einbringen möchten.

Dabei möchte auch die Gemeinde Hilfestellung leisten. Denn für Bürgermeisterin Bettina Mettler ist klar, dass die ehrenamtliche Arbeit, die in Vereinen geleistet wird, die Kommune nie übernehmen könne, sagte sie bei einem Pressegespräch gestern im Rathaus. Wenn hier etwas wegsterbe, sei es unwiederbringlich verloren. Sie befürchtet einen Dominoeffekt: "Es darf kein Zahn aus einem intakten Gebiss herausbrechen." Hinsichtlich des Schwarzwaldvereins bedauerte sie es, dass die Arbeit immer auf den gleichen Schultern laste. Es sei schwierig, jüngere Menschen für diese Aufgabe zu finden. Dieses Problem gebe es aber auch in anderen Vereinen. Dabei liege das Wandern wieder im Trend, so Mettler. "Junge Menschen wollen sich durch nichts verpflichten", bedauerte in diesem Zusammenhang Schriftführerin und Pressewartin Elisabeth Aberger.

Die Ortsgruppe Schömberg des Schwarzwaldvereins sucht dringend einen Nachfolger für Manfred Raab. Dieser ist seit 30 Jahren Vorsitzender des Vereins. Auch der stellvertretende Vorsitzende Klaus Werdin tritt ab. Er ist seit der Wiedergründung des Vereins im Jahre 1962 im Vorstand. Seit 28 Jahren ist er stellvertretender Vorsitzender. Darüber hinaus wird ein Wander- und ein Naturschutzwart gesucht. Schließlich wird jemand gesucht, der sich um den Internetauftritt kümmert. Raab hofft darauf, dass der Schwarzwaldverein Schömberg durch den Gang an die Öffentlichkeit doch noch Interessenten für die verschiedenen Positionen findet. Es gelte, den Ernst der Lage rüberzubringen, ergänzte Bürgermeisterin Mettler.

Um die Solidarität des Gesamtvereins zu demonstrieren, war zum Pressegespräch auch Friedrich Kautz aus Kämpfelbach, Bezirksvorsitzender Schwarzwaldpforte, zum Pressegespräch nach Schömberg gekommen. Er ist zugleich Vorsitzender der Schwabengruppe in Pforzheim, die sich beim Tag der Vereine am Samstag in der Schlössle-Galerie in der Goldstadt präsentierte. Dabei habe er beobachtet, dass sich Eltern durchaus für die Angebote des Schwarzwaldvereins interessieren. Er warnte aber davor zu glauben, dass es ein Generalkonzept gebe. Auch Mettler appellierte an den Verein, sich breiter aufzustellen.

Ein Weg, die Probleme zu lösen, liegt für die Bürgermeisterin darin, ein Vereinsnetzwerk zu gründen, um die Kräfte zu bündeln. Einen solchen Versuch habe sie bereits vor zwei Jahren gestartet. Damals sei die Initiative aber an Vorbehalten gescheitert. So könnte sich Mettler vorstellen, dass die Vereine gemeinsame Sprecher hätten. Raab gab aber zu bedenken, dass Kooperationen in der Regel der erste Schritt zur Fusion seien. Dabei müsse man vorher überlegen, wer was mache. Mettler scheute sich jedoch nicht, eben auch die Möglichkeit von Fusionen anzusprechen, um die Gemeinschaft zu stärken. Sie lobte die Zusammenarbeit zwischen dem Schwarzwaldverein sowie der Gemeinde bei der Wegebeschilderung: "Wir können nicht ohne einander."

Um die vakanten Positionen unter Umständen doch noch besetzen zu können, lädt der Schwarzwaldverein Schömberg am Montag, 26. Januar, ab 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in den Silbersaal des Kurhauses in Schömberg ein. An diesem Tag soll ungezwungen über die Gestaltungsmöglichkeiten im Vorstand sowie im gesamten Verein gesprochen werden. Die Jahreshauptversammlung, bei der die offenen Positionen dann besetzt werden sollen, findet am Freitag, 27. März, ab 19 Uhr im Hotel Mönchs Lamm in Schömberg statt.

Weitere Informationen: beim Vorsitzenden Manfred Raab, Telefonnummer 07224/9 32 13 73