Die Gemeinde Schömberg macht sich für einen Notarzt-Standort stark Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: Bürgermeister Leyn samt Gemeinderat aktiv

Schömberg. Wenn der Notarzt ausrückt, geht es oft um wenige Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden. In Schömberg, beziehungsweise auf der gesamten Enz-Nagold-Platte, ist genau das ein großes Problem: Laut der CDU-Fraktion im Gemeinderat, dauert es durch die erhöhte Lage der Gemeinden im Durchschnitt zwischen 16 und 18 Minuten, bis der Notarzt eintrifft. In Baden-Württemberg sind dafür 15 Minuten vorgesehen.

Darum soll nun der Bereichsausschuss, in dem unter anderem Vertreter der AOK und des Roten Kreuzes sitzen, davon überzeugt werden, einen regulären Notarztstandort auf der Nagold-Enz-Platte einzurichten. Alle Schömberger Gemeinderäte und Bürgermeister Matthias Leyn haben hierfür eine Petition unterschrieben.

Ausrücken mehr als 600 Mal

"Wir haben einfach demografische Veränderungen und dazu noch diese Höhenlage", erklärt CDU-Gemeinderätin Ulrike Mayrhofer. "Das Thema beschäftigt den Gemeinderat und auch die Bürger schon länger. Wir müssen uns jetzt dafür stark machen." Mehr als 600 Mal muss der Notarzt jährlich auf der Nagold-Enz-Platte ausrücken. Viele Male davon bedingt durch die in Schömberg angesiedelten Kliniken, in denen viele Schwerstkranke behandelt werden.

"Wenn neben ihnen jemand mit einem Herzstillstand umkippt, dann sind fünf Minuten furchtbar lang", unterstreicht Mayrhofer. In der Regel werde nicht einmal die Zeit von maximal 15 Minuten vom Verständigen bis zum Eintreffen des Arztes in Schömberg und Umgebung eingehalten.

"Und dabei ist noch nicht der Winter oder sonstige Umstände mit einberechnet. Dazu kommt, dass die Hausarztversorgung hier immer weiter ausdünnt", fügt die Gemeinderätin hinzu.

Der Bereichsnotarzt, der oftmals in Schömberg im Einsatz ist, sei nicht wirklich zuständig für die Nagold-Enz-Platte. "Der Bereichsnotarzt ist auf eine private Initiative hin entstanden und ist eher für Bad Wildbad, als für uns zuständig", erklärt Mayrhofer. Darum sei es unabdingbar, einen festen Notarztstandort in der unmittelbaren Umgebung von Schömberg einzurichten. Die Petition des Gemeinderats liegt dem Bereichsausschuss bereits vor. Ab kommender Woche soll nun eine Unterschriftenaktion unter den Bürgern folgen.