Anton Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Verband: Vorsitzender wird am 27. Oktober gewählt / Vieles spricht für Anton Müller

Schömberg/Ratshausen. Wer wird für die kommenden drei Jahre neuer Vorsitzender des Gemeindeverwaltungsverbands Oberes Schlichemtal und damit Nachfolger von Schömbergs Bürgermeister Karl-Josef Sprenger? Diese Frage entscheidet sich bei der Verbandsversammlung am Donnerstag, 27. Oktober, in der Pfarrscheuer in Ratshausen. Beginn ist um 18 Uhr.

Als Kandidaten für die neue Wahlperiode kommen aufgrund des vor einigen Jahren eingeführten rollierenden Besetzungsverfahrens für den Vorsitzenden die hauptamtlichen Bürgermeister der kleineren Verbandsgemeinden in Frage. Dies wären Monique Adrian, Dotternhausen, Anton Müller, Dormettingen, Heiko Lebherz, Ratshausen und Hausen am Tann, sowie Gerhard Reiner, Weilen unter den Rinnen.

Monique Adrian wird für den Vorsitz nicht bereitstehen: "Ich war ja schon mal dran", sagt sie. Beschlusslage sei, dass die kleinen Gemeinden im Wechsel den Vorsitz übernehmen. Auch Heiko Lebherz hat abgesagt: "Durch das Doppelamt in Ratshausen und Hausen bin ich sehr gut ausgelastet", sagte er gegenüber unserer Zeitung. Eine Kandidatur komme für ihn nicht in Frage.

Bleiben Anton Müller und Gerhard Reiner. Müller ist Bürgermeister der größeren Gemeinde und der Dienstältere; er wurde 2009 gewählt und hat sich seit damals als Bürgermeister im Schlichemtal profiliert. Gerhard Reiner ist erst seit vergangenem Jahr Schultes im 600 Einwohner zählenden Weilen.

Konkret sei noch nichts entschieden, betont Reiner. Gespräche über die Wahl des Vorsitzenden und seiner beiden Stellvertreter hätten jedoch stattgefunden. Das Thema sei im Verwaltungsrat des Verbands schon besprochen worden, sagt Anton Müller: "Das ist aber kein Streitpunkt. Bei der Wahl wird es keine Überraschungen geben." Auch der Geschäftsführer des Verbands, Hans Joachim Lippus, betont, dass es eine "einvernehmliche Lösung" geben werde. "Wir wollen nach außen dokumentieren, dass im Verband Einheit und Ruhe herrschen."

Das war nicht immer so: Deshalb hatten vor einigen Jahren die kleineren Gemeinden, die über die Mehrheit der Stimmen in der Verbandsversammlung verfügen, gegen die Stadt Schömberg durchgesetzt, dass das Amt des Vorsitzenden künftig im rollierenden Verfahren besetzt und nicht automatisch dem Schömberger Bürgermeister zugeschlagen wird. Dies bedeutet, eine Legislaturperiode hat der Schömberger Verwaltungschef den Vorsitz, dann einer der Bürgermeister der kleineren Gemeinden, dann wieder der Schömberger Schultes und so weiter.

Monique Adrian war die erste Umland-Bürgermeisterin, die den Vorsitz übernahm. Sie gewann bei der Wahl am 30. September 2010 mit 15 zu sechs Stimmen gegen Karl-Josef Sprenger, der vom Schömberg Gemeinderat beauftragt worden war, trotz der Kandidatur von Adrian in den Ring zu steigen. 2013 übernahm Sprenger wieder den Vorsitz.

Dem Gemeindeverwaltungsverband gehören mit Schömberg, Dotternhausen, Dormettingen, Dautmergen, Zimmern unter der Burg, Weilen unter den Rinnen, Ratshausen und Hausen am Tann acht Gemeinden an. Drei davon, Zimmern unter der Burg, Dautmergen und Hausen am Tann, haben ehrenamtliche Bürgermeister.