Königschießen beim SV Oberlengenhardt / Klaus Brohm holt Titel / Steffen Vollmann stellt "Büffelflinte" vor
Von Albert M. Kraushaar
Schömberg-Oberlengenhardt. Der Schützenverein Oberlengenhardt hat einen neuen Schützenkönig, und der ist den Wenigsten im Verein schon richtig bekannt. "Er ist erst vor Kurzem zu uns gekommen und hat heute den besten Schuss gelandet" stellt Oberschützenmeister Jürgen Kalb bei der Siegerehrung Klaus Brohm als neuen Schützenkönig vor.
Auf den Plätzen Schriftführer Stefan Vollmann und Karl-Heinz Roller, dem aus seinen aktiven Zeiten noch der Ruf eines guten Liegendschützen vorauseilte. Parallel war auch die Jugend aufgefordert, ihren Schützenkönig zu ermitteln. Lothar Pfrommer und Stefan Vollmann mussten bei der Auswertung schon ganz genau hinschauen, so nah lagen die drei Bestplatzierten beieinander. Schließlich setzte sich Anna Haag vor Robin Krißler und Asal Quentin als Siegerin durch.
"Ein Schuss mit dem Kleinkalibergewehr aus fünfzig Metern Distanz, ohne Probe und alle mit dem gleichen Gewehr", so Lothar Pfrommers kurzer Einblick in das Regelwerk. Teilnahmeberechtigt waren nur Vereinsmitglieder. Der Oberkollbacher hatte in Vertretung von Sportleiter Uwe Bayerbach die Turnierleitung inne und konnte sich zusammen mit Jürgen Kalb über mehr als vierzig Starter aus den beiden Bereichen Jugend und Erwachsene freuen.
"Von dieser Teilnehmerzahl bin ich heute echt positiv überrascht, ich habe mich gefreut dass so viele mitgemacht haben" so der Vorsitzende der im Vorjahr gerade mal die Hälfte an Startern zu verzeichnen hatte.
Diejenigen, die gekommen waren, wurden neben dem Königsschießen Zeugen noch eines ganz besonderen Erlebnisses. Stefan Vollmann hatte eine sogenannte "Büffelflinte", eine 45/70er Sharps mitgebracht. Mit diesem Gewehr wurden in Amerika vor über 150 Jahren Büffel gejagt. Der schwere Achtkantlauf, Vorspannen mit Stecher, Patronen so groß wie ein Daumen, Hochvisierung über Kimme und Korn und beim Abschuss ein Donnerschlag, der einen Gehörschutz unbedingt nahe legte.
Passend für die fünfzig Meter Distanz hatte Vollmann die Patronen nur schwach geladen. "Das Ganze geht nur über Wiederladetechnik. Die Patronen zu kaufen wäre viel zu teuer", erklärte Vollmann beim Einsammeln der Hülsen. "Richtig gefüllt treiben sie die Geschosse über 600 Meter weit und hauen dabei einen Büffel um", so der Schriftführer über die mehr als elf Millimeter Durchmesser aufweisenden Geschosse. Entsprechend groß der Rückschlag. Wer den Schaft nicht richtig in der Schulter einsetzte, der spürte das "Erlebnis" noch am Tag danach.