Feuerwehrdomizil im Selle-Gebäude wird barrierefrei geplant / Obergeschoss soll mit Aufzug erschlossen werden

Schömberg (bv). Einmütig hat der Schömberger Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch im Beisein zahlreicher Feuerwehrleute dem Baugesuch für das neue Feuerwehrgerätehause im ehemaligen Selle-Gebäude in der Wellendinger Straße zugestimmt.

Planer Bernd Mattern vom Wellendinger Büro md2-Architekten sowie der Tuttlinger Fachplaner für Heizung, Lüftung und Sanitär, Martin Westhauser, stellten im Gremium die neuesten und gegenüber dem Vorentwurf geänderten Planungen vor.

War bislang lediglich vom Neubau eines Feuerwehrgerätehauses die Rede gewesen, klang dies nun ein wenig anders. Frank Polich erkundigte sich danach, ob das Gebäude und auch das Obergeschoss barrierefrei zugänglich seien. Denn Letzteres mit einer Fläche von 250 Quadratmetern, so hieß es, solle nicht der Feuerwehr dienen, sondern anderen Nutzungen, Stichwort: Physiotherapie. Daniel Bayer fragte außerdem an, ob der große Schulungssaal im Erdgeschoss ebenfalls für "öffentliche Zwecke verwendet werden könne – in Absprache mit der Feuerwehr.

Planer Mattern sagte, bisher sei ein barrierefreier Zugang zum Obergeschoss nicht vorgesehen. Der vorhandene Lastenaufzug sei für die Personenbeförderung nicht geeignet. So müsste im hinteren Bereich des Gebäudes ein Außenaufzug erstellt und die Planung geändert werden. Wenn im Obergeschoss eine entsprechende Nutzung möglich gemacht werden soll, sei dies nicht umsonst zu haben.

Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, auf jeden Fall ein barrierefreies Gebäude zu planen – mit oder ohne Aufzug, wie Sascha Ströbel anregte.

Das Konzept für den Umbau des Selle-Gebäudes und den Neubau der Fahrzeughalle ist laut Mattern zusammen mit dem Feuerwehr-Ausschuss erarbeitet worden. Der Eingang von der Wellendinger Straße aus werde neu gestaltet. Der Feuerwehr stehe zudem ein weiterer Eingang an der Rückseite des Gebäudes zur Verfügung. Dort entstehen 35 Parkplätze.

In der neuen Fahrzeughalle, die laut Mattern aufgrund des Baugrunds aufwendig gegründet werden müsse, entstehen sieben Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge sowie eine Waschhalle. Der gesamte Gebäudekomplex, in dem auch neue Sozialräume für die Feuerwehr eingerichtet werden, kann umfahren werden.

Edwin Nagel monierte, dass nach der Umplanung der Fahrzeughalle nun nur noch rund 14 Meter Platz sei bis zur Kreisstraße. "Das ist etwas eng fürs Kurvenfahren mit den großen Einsatzfahrzeugen", sagte er, weil die Ausfahrt auf die Wellendinger Straße nicht über die gesamte Breite möglich sei. Wie Bernd Mattern sagte, müsse die Ausfahrt auf die Kreisstraße mit den Fachbehörden noch im Detail geklärt werden.

Fachplaner Martin Westhauser erläuterte, dass die bestehende Heizanlage noch gut in Schuss sei und weiter genutzt werden könne. "Wir wollen erhalten, was möglich ist." Später irgendwann könnte eine Pelletsheizung eingebaut werden. Auch die Warmwasseraufbearbeitung und die Solaranlage könnten übernommen werden.

Baubeginn soll im kommenden Jahr sein. Das Projekt, sagte Bürgermeister Karl-Josef Sprenger, soll für den Ausgleichstock angemeldet werden. Auch soll die Fachförderung beantragt werden. Dafür sei eine genehmigte Planung nötig.