Beim Feuermachen braucht es ganz schön viel Puste, bis der erste Funke das dürre Gras zum Glimmen bringt. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder-Bote

Wald bei Langenbrand wird zum Vergnügungspark / Viele Fragen zu Jägern der Nacht

Von Jeanette Tröger

Schömberg-Langenbrand. Das Wetter passte optimal und das Gelände ist sowieso bestens geeignet für ein Natur-Event, das die ganze Familie begeistert. Zum dritten Mal fand die "Lange Nacht der Natur" am Skihang Eulenloch in Langenbrand statt. Weit übe die Ortsgrenzen hinaus hat sich diese etabliert. Das zeigten die Heimatorte, die die Kinder beim möglichst grammgenauen Absägen von Stammscheiben in die Wertungstabelle eingetragen hatten. Leinfelden, Tübingen, Leonberg, Karlsruhe standen da unter anderem. Der aufragende Wurzelteller einer umgestürzten Fichte im Wald war das meistbelagerte Spielgerät des Abends. Und die erstmals im Wald aufgehängten Hängematten waren bei Klein und Groß ebenso gefragt, um die Seele baumeln zu lassen.

Es gab aber auch jede Menge Mitmach-Angebote. Hobbele oder Flattereulen basteln, Stöcke und Holzstücke mit Naturfarben bemalen und Feuer machen wie in der Steinzeit waren immer wieder belagerte Stationen. Igel anschauen bei der Igelstation Bad Teinach und etwas über ihre Lebensgewohnheiten erfahren konnten die Besucher ebenso wie ihre Fragen zu Luchs und Wolf, den Jägern der Nacht, bei Peter Sürth loswerden.

Oder mit verbundenen Augen und barfuß einen von Förster Dominik Dast zwischen den Bäumen gespannten Seilparcours erfühlen.

Märchenerzählerinverzaubert Zuhörer

Die Märchenerzählerin Hannelore Spengler hatte ihr Reich ebenfalls im Wald aufgebaut und mit Laternen sowie Windlichtern dekoriert. Eingestimmt mit zarten Xylofonklängen hörten Kinder und Eltern von den Bremer Stadtmusikanten oder das Märchen vom Dummling. Waltraud Maas nahm eine Gruppe mit zur Vogeltour am Eulenloch. Und als es schon dunkel war, sorgten eine Fackelwanderung und die Tour durch den finsteren Wald für etwas Gänsehaut. Immer mal wieder tauchten Ronja Räubertochter alias Birgit Heintel und Birk Borkasohn alias Andreas Jendrusch vom Regionentheater aus dem Schwarzen Wald zwischen den Bäumen auf. Sie erfreuten mit Szenen aus dem Jugendroman von Astrid Lindgren.

Die Feuerstellen der Pfadfinder auf dem Skihang waren schon bald dicht umlagert, und es duftete nach gebratener Wurst und Stockbrot, zu späterer Stunde dann umrahmt von Gitarrenmusik sowie Gesang. Bis Mitternacht genossen die Besucher das Naturerlebnis, das ihnen mit seinen vielen teils lehrreichen, teils alle Sinne ansprechenden Facetten sicher lange im Gedächtnis bleibt.

"Feuermachen wie in der Steinzeit ist cool, aber auch anstrengend. Die mussten manchmal ganz schön lange warten, bis sie etwas brutzeln konnten", stellte Fabian aus Karlsruhe fest, nachdem sein Bündel aus dürrem Gras endlich qualmte. Und ein erwachsener Besucher sagte: "Der schönste und abwechslungsreichste Vergnügungspark ist doch der Wald und die Natur hier in unserem herrlichen Schwarzwald."