Erst nach zwei Zugaben dürfen die Musiker von der Bühne. Foto: Wachter

Stadtkapelle Schömberg gibt gut besuchtes Jahreskonzert. Musikalisches Repertoire reicht Von Ötzi bis Sisi.      

Schömberg - Ob sie wahr sind, einfach nur gute Geschichten oder irgendetwas dazwischen: Die meisten Menschen lieben Mythen und Legenden. Aufgeführt von der Jugendgruppe, der Jugendkapelle und den Aktiven der Stadtkapelle Schömberg waren einige zu hören.

Die Stadtkapelle liebt zwar auch handfeste Blasmusik, aber bei ihrem Konzert betraten sie Neuland: das der Mythen. Die Stadtkapelle Schömberg unter der Leitung von Thomas Scheiflinger und die beiden Nachwuchsorchester, dirigiert von Linda Rieger und Xenia Koch, gestalteten einen spannenden Abend mit fantastischen Klangwelten.

Die Jugendgruppe spielte die Stücke "Kings Hunt" und "Irish Lament", die Jugendkapelle "Game of Thrones", "Irish Legends" und "How To Train Your Dragon". Man spürte dabei die Freude der Jugendlichen.

Zum Abschluss der Jugendauftritte wurde die langjährige Jugendleiterin Ines Saffrin verabschiedet. Sie war fast sieben Jahre als Dirigentin tätig gewesen.

Die Stadtkapelle präsentierte mit ihren Darbietungen ihre Leistungsstärke. Zum Auftakt gab es Richard Strauss’ "Festmusik der Stadt Wien". Dieses Werk ist ein bestechendes Beispiel dafür, dass Strauss gerne für Bläser geschrieben hat. Er selbst hat später eine Kurzfassung erstellt, die als Grundlage für die heutige Blasorchester-Bearbeitung diente. Die Stadtkapelle zeigte gleich bei ihrem ersten Auftritt, dass gute Probenarbeit sich lohnt.

Steinzeitmensch und Einhornjagd

Der nächste Auftritt erzählte den Mythos um den Mann im Eis nach: Die Zuhörer wurden in die Zeit vor 5300 Jahren in die Ötztaler Alpen entführt. Das Auftauen von "Ötzi", sein Leben, die letzte Jagd und sein Tod werden musikalisch nacherzählt. Das Blasorchester folgte Scheiflingers Dirigat in Perfektion, der Aufritt wurde mit viel Beifall belohnt.

Ansagerin Annika Grespan nahm die Besucher dann auf die Reise zum schicksalhaften Zusammentreffen der Jäger, die das letzte Einhorn verfolgen. Dieses beschreibt das Stück "The cry of the last unicorn" von Rossano Galante.

Die Musik, mal melancholisch, mal stürmisch. Sie zeichnet eine dramatische Verfolgungsjagd nach. Die mitreißenden Themen und die üppige Instrumentierung verliehen diesem Stück einen beeindruckenden symphonischen Charakter.

Danach ging es um den Mythos Nostradamus. Otto M. Schwarz, seit 2001 Filmmusikkomponist, schrieb ein Werk über den wohl berühmtesten Wahrsager aller Zeiten.

Zum Schluss gab es Auszüge aus dem Musical "Elisabeth", das das Leben der österreichischen Kaiserin "Sisi" nacherzählt. Als großes Finale durfte "Ich gehör nur mir" nicht fehlen.

Viel Beifall für das Blasorchester

Nach zwei Zugaben und mit viel Beifall wurde das Blasorchester der Stadtkapelle von der Bühne verabschiedet. Ein schöner musikalischer Abend fand sein Ende mit einem gemütlichen Abschluss im Kreise vieler Blasmusikfreunde.