Schömberger Frauen unterstützen Krankenhaus mit Handarbeiten / Verkauf nächsten Samstag im Weihnachtsdorf
Von Fabian Wagener
Schömberg. "Wir helfen": Auch beim diesjährigen Schömberger Weihnachtsdorf verkauft die Frauengruppe selbst gemachte Kleidung, Schmuckstücke und Backwaren. Der Erlös ist für ein pakistanisches Krankenhaus.
Lagebesprechung im Café Baier in Schömberg: Sieben Frauen sitzen beisammen, vor ihnen Kaffeetassen, Wassergläser und eine große Kiste mit den Dingen, um die sich alles dreht: rote und lila Wollmützen, Schals, Schürzen, Stulpen und Hussen, silberne Ringe aus altem Besteck und Taschen aus Wolle, Leder und Filz.
Über das ganze Jahr hinweg haben Karin Ruckwied, Marlies Pfeiffer-Blepp, Rose Hehl, Heidi Burkhardt, Irmela Homrighausen, Erna Semma und Haide Schiller gestrickt, genäht und gewerkelt – und das alles für einen guten Zweck. Denn wenn sie am kommenden Samstag, 6. Dezember, beim Schömberger Weihnachtsdorf an einem eigenen Stand ihre Handarbeiten verkaufen, fließt der Erlös direkt an ein Armenkrankenhaus in Pakistan.
Unter dem Motto "Wir helfen" unterstützen die Frauen im Alter von 65 bis 72 Jahren die Leidringer Krankenschwester Renate Hölle, die seit vielen Jahren in Pakistan arbeitet und sich vor Ort sehr gut auskennt. "Es ist toll, die Liebe zur Handarbeit mit der Wohltätigkeit verbinden zu können", freut sich Karin Ruckwied.
Und durch die Kooperation mit Hölle wisse man ganz genau, wo das Geld hingeht, fügt Irmela Homrighausen an. Man bekomme regelmäßig Rundbriefe von ihr mit Fotos aus dem Krankenhaus. "Dadurch sieht man, dass das Geld einfach gebraucht wird", sagt Homrighausen.
Die Idee, mit dem Verkauf eigener Handarbeiten armen Menschen in Pakistan zu einer medizinischen Behandlung zu verhelfen, kam den Frauen vor nunmehr fast zehn Jahren. Damals hatte Erna Semma einen Zeitungsartikel über die Arbeit von Renate Hölle gelesen. "Wir waren sofort begeistert von dem Gedanken, sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen", erinnert sich Semma.
Seither bieten die Frauen jedes Jahr im Schömberger Weihnachtsdorf ihre Handarbeiten an, die sie zuhause fertigen. Semma: "Jede macht das, was sie am Besten kann." Und das mit Erfolg: Im Laufe der Zeit haben die Frauen insgesamt 19 800 Euro eingenommen und nach Pakistan gespendet. In guten Jahren bringen die Mützen, Loops, Ringe, Marmeladen und Backwaren mehr als 3000 Euro ein, verraten die Frauen nicht ohne Stolz. "Die Behandlung von ganz Armen mitzufinanzieren, das motiviert uns einfach", so Semma.
Auch bei dem Treffen im Café Baier ist den Frauen ihre Motivation anzusehen. Vor dem Verkauf am kommenden Samstag gilt es noch einige wenige Dinge zu klären. Im Grunde aber steht die Planung. Semma, Homrighausen, Ruckwied und die anderen Frauen blicken erwartungsvoll nach vorne: "Wir freuen uns über jeden Kunden, der zu uns kommt."