Zum Auftakt der Fasnet wurde jedes einzelne Häs bei den Waldhufenstromern auf seinen Zustand überprüft. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldhufenstromer: Huaschd’r nutzt Schnee für Häs-Kontrolle / Schlachtruf

Schömberg-Oberlengenhardt - Trotz der unerklärlichen Vorgänge im vergangenen Jahr wagte sich der Vorstand der Waldhufenstromer auch heuer wieder um Mitternacht an den Mausbäch. Väterchen Frost verweigerte ihm allerdings das Narrenwasser – hatte vielmehr den Rinnsal einfrieren lassen.

Mit Erscheinungsbild einverstanden

Deshalb nutzte der Huaschd’r den Schnee, nachdem er jedes einzelne Häs von Mausbäch-Hexen, Hobbele und Pudel genau inspiziert hatte, um mittels seines Wedels im Gesicht der Narren die Kontrolle zu beenden.

Trotz der kalten Bestäubung strahlten die Häs- und Maskenträger, zumal sie gleichzeitig den Kampagnen-Bändel erhielten, der ihnen signalisierte, dass der Häs-Wächter mit dem Erscheinungsbild einverstanden ist.

Zuvor hatte der Huaschd’r, alias Dieter Ragg, in Mundart auf das Prozedere eingestimmt. Nicht zuletzt der Respekt vor dem im Tal gelegenen Ursprungsort und der Sage, die der Zunft zugrunde liegt, kam dabei zum Ausdruck. Und während das ein oder andere Schnäpsle Mut verleihe auf dem Weg dorthin, war er überzeugt, dass der Erkinger nicht gekränkt sei, zumal die Zunft in diesem Jahr seine Geschichte im Brauchtumstanz auf die Bühne bringe.

Einer Sage zufolge durchstreift das wolfsähnliche Wesen immer zur selben Stunde das Unterholz an dem Grenzstein zwischen Maisenbach und Oberlengenhardt neben dem als Mausbäch bekannten Bach.

Im Mausbäch-Pudel haben die Waldhufenstromer die Sagengestalt zum Leben erweckt. Ihr wird der unruhige Geist eines tragisch zu Tode gekommenen Riesens, der zu Lebzeiten sein Unwesen trieb, unterstellt.

Aufwartung gemacht

Pünktlich zur Mittagszeit waren die Karbatschen in Oberlengenhardt zu vernehmen, die beim Auftakt der Fasnet für die Narrenzunft Waldhufenstromer knallten. Bis zu diesem Zeitpunkt waren nämlich alle Narren am Bürgerhaus versammelt.

"In den vergangenen Stunden wurden alle am Wegesrand eingesammelt und wir machten auch unserem Ortsvorsteher die Aufwartung", berichtete Vorsitzender Stefan Söhner.

Unter anderem dadurch, aber auch mit Aktivitäten in dem Schömberger Ortsteil wie beispielsweise dem Narrenbaumstellen oder der Kinderfasnet leisteten die Waldhufenstromer ihren Beitrag zur Stärkung der Gemeinschaft, wie er unterstrich. Immer wieder stimmten die Masken- und Hästräger in den eigenen Schlachtruf ein.