Kerstin Gaißmaier (rechts), ihre "Mitfreiwillige" Melanie Beck (links) sowie Schwester Julietha (Mitte). Sie betreuen Kinder in einem Waisenhaus in Tansania. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Missionssonntag: Kerstin Gaißmaier hilft bei Projekt in Afrika

Von Elena Riedlinger

Die Missionarin Kerstin Gaißmaier erzählt beim Missionstag in Schömberg über ihre Arbeit in Tansania.

Schömberg. Kerstin Gaißmaier war ein Jahr lang Missionarin auf Zeit in Tansania. Beim Missionstag am kommenden Sonntag in Schömberg berichtet sie von ihrer Arbeit im Kinderheim und ihren eindrücklichen Erfahrungen im afrikanischen Missions-Alltag.

Ein Jahr ins Ausland gehen – davon träumen viele. AuchKerstin Gaißmeier aus Erolzheim wollte nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen eine andere Kultur kennenlernen, aber "gleichzeitig was fürs Leben mitnehmen und anderen helfen". Sie entschied sich für einen Freiwilligendienst als Missionarin auf Zeit, der von der Organisation "Weltwärts" gefördert wird.

In einem Waisenhaus und einem Kinderheim, die zu einer Missionsstation der Vinzentinerinnen von Untermarchtal in Tansania gehören, half sie ein Jahr lang den Schwestern. "Dazu gehört vor allem die Pflege der Kinder mit waschen, anziehen und füttern, aber auch Arbeiten im Haus bei der Wäsche oder in der Küche." Im Waisenhaus St. Katharina leben Kinder, für die in ihren Familien niemand sorgen kann. Das Waisenhaus sei für die Kinder "eine Chance auf ein Zuhause und überhaupt auf Leben", so Gaißmaier. Denn viele von ihnen würden sonst ihr erstes Jahr nicht überleben.

Im Kinderheim St. Loreto, wo die Freiwillige zudem aushalf, bekommen Kinder mit körperlichen Handicaps ein Zuhause und medizinische Versorgung. Natürlich seien in Afrika die Mittel begrenzt. "Ab und zu fühlt man sich hilflos, weil man gerne etwas verbessern würde, aber die Möglichkeiten nicht gegeben sind. Ich war aber immer wieder beeindruckt, wie selbstständig die Kinder doch sind und wie gut sie sich gegenseitig helfen", erzählt Gaißmaier.

Allgemein habe die afrikanische Kultur sie beeindruckt: "Vor allem die Gastfreundschaft und die Gelassenheit. Wenn einmal etwas nicht perfekt läuft, dann wird eben improvisiert."

Solche Erfahrungen wirkten nach. Auf jeden Fall habe sich ihre Einstellung gegenüber Menschen verändert, sie sei jetzt viel offener, sagt die 22-Jährige über sich selbst. "Und man lernt die einfachen Dinge zu schätzen: Eine Dusche oder einfach Strom zuhaben." Seit sie im Sommer nach einem Jahr in Tansania wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist, arbeitet Kerstin Gaißmaier in der Missionsprokura der Untermarchtaler Schwestern in der Spendenverwaltung und Reiseorganisation und hält Vorträge über ihre Zeit im Freiwilligendienst.

"Ich möchte gerne andere an meinen Erfahrungen teilhaben lassen und vor allem zeigen, dass die Projekte sinnvoll sind und wert sind, unterstützt zu werden." Finanzielle Unterstützung könnten die Untermarchtaler Schwestern gebrauchen, um ein dringend benötigtes größeres Gebäude für das Waisenhaus zu bauen.

Am Sonntag, 28. Februar, berichtet Gaißmaier beim Missionstag des Missionskreises in der Schömberger Stauseehalle von ihrer Arbeit in den beiden Projekten. Der Missionskreis unterstützt die Vinzentinerinnen mit der Hälfte des Erlöses des Missionstags. Die andere Hälfte geht an Pfarrer Thomas Vadakoot aus der Seelsorgeeinheit Oberes Schlichemtal für soziale Projekte in Südindien.

Um 10.15 Uhr findet in der Stadtkirche St. Peter und Paul ein Gottesdienst mit Gestaltung durch den Missionschor statt. Danach gibt es ab 11.30 Uhr ein Fastenessen mit Suppen, Kaffee und Kuchen in der Stauseehalle.