Bürgermeister Matthias Leyn (Mitte) erläuterte den Redakteuren des Schwarzwälder Boten, Alfred Verstl (rechts) sowie Wolfgang Krokauer, wie er sich die Zukunft des Tourismus in Schömberg vorstellt. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Arbeitsausschuss für den Tourismus tagt erstmals im Januar / Beschilderung als Schwachpunkt

Von Wolfgang Krokauer

Wie kann in Schömberg, dem einstigen Davos des Nordschwarzwaldes, der Tourismus wieder vorangebracht werden? Für Bürgermeister Matthias Leyn ist es enorm wichtig, dass die Anbieter in diesem Bereich sich untereinander stärker vernetzen.

Schömberg. Für den Schömberger Rathauschef steht fest, dass der Nordschwarzwald beim Tourismus Strukturprobleme hat. Deshalb sei es richtig gewesen, die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald zu gründen, bei der auch Schömberg Mitglied sei. Doch damit ist es nach Leyns Auffassung noch nicht getan.

Für den Bürgermeister ist es enorm wichtig, dass die verschiedenen Akteure im Tourismus ins Gespräch kommen. Deshalb auch die Gründung eines Arbeitsausschusses für den Tourismus. In ihm sitzen je zwei Vertreter der drei Gemeinderatsfraktionen und zwar Jürgen Seibold und Udo Bertsch (CDU), Ilse Nonnenmann sowie Siegfried Wankmüller (SPD) sowie Jürgen Krauth-Kopp und Michael Wernecke (Unabhängige Wählervereinigung). Hinzu kommen zwei Vertreter des Vereins Tourismus, Handel und Gewerbe (THG), die Leiterin der Touristik und Kur, Christina Lennhof, Bürgermeister Leyn sowie Amtsleiter der Verwaltung. Im Januar soll die erste Sitzung stattfinden.

Bürgermeister sucht intensiven Kontakt zu Kliniken

Wichtig ist Leyn ein intensiver Kontakt mit den Kliniken, da sie für die größte Zahl an Übernachtungen im Ort sorgten und die meisten Arbeitsplätze böten. So möchte er an einem fest vereinbarten regelmäßig wiederkehrenden Termin von den Vertretern der Kliniken erfahren, wo es klemmt: "Das fängt bei der Beschilderung an." So wisse so mancher nicht, wo in Schömberg die berühmte Kinderklinik sei. Ein weiteres wichtiges Thema ist nach seiner Auffassung die Barrierefreiheit.

In diesem Zusammenhang kommt der Bürgermeister auch auf das Thema Glück zu sprechen. Er möchte es im Arbeitsausschuss besprechen. Dabei stellt er klar, dass Schömbergs Patent als Glücksgemeinde bestehen bleibt. Er macht aber keinen Hehl daraus, dass er von der esoterischen Schiene weg möchte und das Ganze eher als Marketinginstrument sieht. Er gibt zu bedenken, dass jeder Mensch unter Glück etwas anderes verstehe. Vor diesem Hintergrund muss nach seiner Auffassung auch das Verhältnis zu Bhutan geklärt werden. Seit 2010 sind die Gemeinde und das asiatische Land Glückspartner. Dem Land werden jedoch Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Leyn hält eine Städtepartnerschaft für sinnvoller.

Und was wird aus dem Wellenbadareal? Für Leyn steht fest, dass man darüber sprechen muss, wie es damit weitergehe. Doch sieht er kurzfristig keine Lösung.