Entlang der Straße zur Ölmühle stehen die alten Traktoren aufgereiht. Sie bieten einen ganzen Tag lang genügend Stoff für Gespräche und fachkundigen Austausch. Foto: Wachter Foto: Schwarzwälder-Bote

Besucher nehmen historische Schlepper beim fünften Oldtimer-Traktorentreffen am Schömberger Vorsee in Augenschein

Von Manfred Wachter

Schömberg. Fans historischer Landmaschinen trafen sich gestern an der "Ölmühle" beim Schömberger Vorsee zum fünften Oldtimer-Traktorentreffen.

Die Wirte Torsten Broß und Marcel Schätzle-Broß hatten zum Stelldichein der betagten Landmaschinen und Oldtimer geladen – und volle 120 Schlepper und Automobile waren gekommen. An der Straße zum Vorsee wurde ein Weißwurstfrühstück mit Steinofenbrot genossen und die Technik vergangener Jahrzehnte neu entdeckt. Beinahe urzeitlich mutete eine ganze Reihe alter Lanz-Bulldogs an. Bis zu 70 Jahre alt waren die historischen Raritäten.

Doch wer glaubt, das sei nur etwas für den Altherrenabend, hat sich gründlich getäuscht: der Traktorenspaß hat längst die junge Generation angesteckt. So etwa den Schömberger Alexander Wuhrer, der mit seinem Renault Baujahr 1969 vorfuhr.

Brauchtumspflege ist für die meisten hier der Beweggrund für ihr ungewöhnliches Hobby: "Es macht mir Spaß, die alten Sachen zu erhalten", sagt Oskar Franke aus Dotternhausen. Er hatte einen Eicher-Tiger mit 28 PS dabei, Baujahr 1955. "Schließlich müssen wir auch als Rentner noch etwas zu tun haben", meinte der Ratshausener Gerhard Schmidberger schmunzelnd. Er ist Besitzer eines Wahl W90, Baujahr 1960 mit 16 PS, genannt "Wespenschnauze".

Häufig waren die Teilnehmer selbst in der Landwirtschaft tätig, aber mancher wurde auch aus reinem Zufall zum Traktorenfan. So Josef Schmidberger aus Schömberg, der seinen Deutz D 30, Baujahr 1965, ursprünglich zum Holzmachen erstand. Für die Waldarbeit war ihm die luftgekühlte Maschine aber schnell zu schade. Viele fahren mit ihren seltenen Stücken nur noch am Wochenende zu Traktorentreffen aus.

Die Marke Kramer war besonders stark vertreten, aber daneben gab es auch Raritäten zu bewundern, wie die alten Lanz oder Fendt. Zu sehen gab es auch Schlepper der Marken Bautz, MAN, Hanomag, Porsche, Ford, McCormick und alles, was des Landwirts Herz höher schlagen lässt.

Einer der ältesten Traktoren war wieder ein Hanomag 13. Dieser ist Baujahr 1940 und tiptop restauriert. Die kleinsten Traktoren waren die Holder. Auch waren dieses Jahr viele Oldtimer wie der Janus, Fiat 500, Schwalbenschwanz-Mercedes 250 D und jede Menge Motorräder bis zurück ins Jahr 1920. Jeder Teilnehmer bekam ein Holzofenbrot und ein Getränk.

Zum Gelingen hat auch das Wetter beigetragen: Der Himmel war bedeckt, und es war nicht gar so heiß wie beispielsweise im vergangenen Jahr. Das Rahmenprogramm wurde von dem Quintett Wenzelsteiner abgerundet. Die Helfer hatten noch bis zum Abend alle Hände voll zu tun.

Für das kommenden Jahr ist laut Ölmühlenwort Torsten Broß ein Fahrzeugcorso geplant.