Das ISW-Gutachten zur Energieoptimierung der Kläranlage liegt jetzt vor. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausschuss hört Jahresbericht / Probleme bei der Klärschlammvergasung in Balingen

Von Bernd Visel

Schömberg. Die Kläranlage Fuchsloch/Stöcken des Gemeindeverwaltungsverbands Oberes Schlichemtal hat noch Kapazitäten und liefert eine sehr gute Reinigungsleistung.

Betriebsleiter Siegbert Peter und Planer Günther Eisele vom Neustetter Büro ISW berichteten dem Beschließenden Ausschuss Abwasserbeseitigung bei seiner Sitzung am Donnerstag im Schömberger Rathaus über das Betriebsjahr 2013, das zur vollen Zufriedenheit verlaufen sei.

Der Verbandsvorsitzende, Schömbergs Bürgermeister Karl-Josef Sprenger, betonte, dass die Abwasserbeseitigung einen wesentlichen Beitrag für den Umweltschutz leiste, aber auch mit hohen Investitionen verbunden sei.

So wird der Gemeindeverwaltungsverband auch weiter in die Optimierung der Anlage investieren, die das Abwasser der Gemeinden Schömberg, Hausen am Tann, Ratshausen und Weilen unter den Rinnen reinigt.

Nach Angaben von Eisele ist die Ausbaugröße auf 6500 Einwohnerwerte ausgelegt, die Belastung entspreche rund 5800 Einwohnern. So gebe es noch reichlich Potenzial. Auch die Reinigungsleistung sei gut, die vorgegebenen Grenzwerte in Bezug auf den chemischen Sauerstoffbedarf, den Gesamtstickstoff und Gesamtphosphor würden alle weit unterschritten.

Im Berichtsjahr seien auf der Anlage 1,4 Millionen Kubikmeter Abwasser behandelt worden, im Vorjahr sei es geringfügig mehr gewesen. Die Schmutzwassermenge habe 206 157 Kubikmeter betragen, die Regenwassermenge 786 203 und die Fremdwassermenge 407 346 Kubikmeter. Der Stromverbrauch habe 216 620 Kilowattstunden betragen, den der Verband mit weiteren Investitionen in den kommenden beiden Jahren aber reduzieren will.

Im Jahr 2013 sind 2527 Kubikmeter Nassschlamm angefallen, der entwässerte Klärschlamm umfasste 347 Tonnen, die auf der Kläranlage in Balingen über die dortige Trocknung und Vergasung weiterverarbeitet wurden.

Nach Angaben des Geschäftsführers des Verwaltungsverbands, Hans Joachim Lippus, seien die Vertragspartner mit der derzeitigen Kostensitution der dortigen Pilotanlage zur Klärschlammvergasung jedoch nicht zufrieden.

Man sei von Entsorgungskosten in Höhe von 80 Euro pro Tonne ausgegangen, derzeit müssten aber 121 Euro pro Tonne bezahlt werden. Dies liege auch daran, dass die geplante Durchsatzmenge von 6700 Tonnen derzeit nicht erreicht werde. Zudem, so Lippus, habe die Anlage noch eine zu hohe Ausfallzeit. "Wenn sie aber läuft, läuft sie gut und hat noch Kapazitäten." Bisherige Bemühungen des Abwasserzweckverbands Balingen zur Optimierung beziehungsweise Fehlerminimierung seien bisher erfolglos geblieben. Bei der Anlage handle es sich um eine Pilotanlage der Firma Kopf, die gefördert werde.

In Sachen Energieoptimierung hat der Ausschuss beschlossen, in den Haushalt 2015 180 000 Euro für Maßnahmen bei der Belüfung und Umwälzung aufzunehmen. Laut Eisele rechne sich diese Investition sofort, weil so an die 70 000 Kilowattstunden im Jahr gespart werden könnten. Für 2016 sollen 30 000 Euro in die Mittelfristige Finanzplanung des Verwaltungsverbands aufgenommen werden für Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung aus der Gebläsedruckluft. Eine eigene Schlammfaulung auf der Schömberger Anlage rentiert sich laut Eisele jedoch nicht.