Mit dem Verkauf eines Grundstücks, auf dem eine Paintball-Halle entstehen soll, befasst sich der Zweckverband Interkom Nordschwarzwald. Foto: Stocker

Zweckverband Interkom Nordschwarzwald befasst sich erneut mit dem Vorhaben. Schmidt will nicht locker lassen.

Schömberg/Engelsbrand/Unterreichenbach - Erneut befasst sich der Zweckverband (ZV) Interkom Nordschwarzwald heute Abend mit dem Verkauf eines Grundstückes, auf dem eine Paintball-Sporthalle errichtet werden soll. Allerdings besteht für den Investor wenig Hoffnung. Die Beratungsvorlage empfiehlt eine Ablehnung des Verkaufs.

Im Vorfeld hatten die jeweiligen Gemeinderäte der am Interkom beteiligten Kommunen über das Vorhaben erneut diskutiert. Denn ersten Beratungen im Herbst vergangenen Jahres folgte in der Verbandsversammlung die Vorstellung des Konzeptes sowie des international anerkannten Sports (wir berichteten).

"Die Halle soll auf den professionellen Sport ausgerichtet sein und wäre dadurch ein Alleinstellungsmerkmal im gesamten süddeutschen Raum", erläuterte Thorsten Schmidt von der Paint-Plus GmbH i.G. der Verbandsversammlung. Er stellte Investitionen von rund 800 000 Euro und mindestens sechs Arbeitsplätze in Aussicht. Im Gewerbegebiet solle auf 2950 Quadratmetern eine Halle mit 45 Metern Länge und 42 Metern Breite entstehen.

Aufgrund neuer Erkenntnisse hatte der ZV eine Entscheidung verschoben und neuerliche Beratungen in den Gremien empfohlen, nicht ohne auf die großen Imageprobleme dieses Sports zu verweisen. Laut Beratungsvorlage haben sich die Gemeinderäte von Schömberg und Engelsbrand mehrheitlich gegen einen Verkauf des Grundstücks ausgesprochen, während das Gremium von Unterreichenbach "knapp mehrheitlich" dafür votierte.

"Es ist davon auszugehen, dass der Antrag abgelehnt wird", konstatierte Schmidt auf Anfrage unserer Zeitung. Gleichzeitig bedauerte er, dass er trotz des Versprechens von Bürgermeisterin Bettina Mettler nicht zur Gemeinderatssitzung eingeladen wurde. Auch in Engelsbrand habe entgegen anderer Absprache die Beratung ohne ihn stattgefunden. Enttäuscht ist er vor allem von der Schömberger Verwaltungschefin, die sich bei Gesprächen im Vorfeld unterstützend geäußert hätte. "Hier wurde offensichtlich eine politische Entscheidung getroffen", so der Investor.

"Aufgrund der Vorkommnisse in den vergangenen Jahren wundert es mich nicht wirklich", sagte indes Dennis Schwan, Vorsitzender des Unleashed Paintballclubs Bieselsberg. Zwar habe er, schon aufgrund der mehrfachen Ehrungen erfolgreicher Vereinsmitglieder auf einen Sinneswandel gehofft, habe aber seine Erwartungen nicht zu hoch geschraubt. Für den Verein, der in der Bundesliga spielt, hätten sich die Trainingsverhältnisse massiv verbessert. Nun muss er vorläufig weiterhin große Strecken zurücklegen, um in Günzburg, Dinkelscherben oder Ulm zu trainieren. Gleichwohl werden er und Schmidt das Votum des ZV, der ja Entscheidungshoheit hat, gespannt verfolgen, obwohl sie wenig Hoffnung haben. "Ich werde mein Vorhaben, eine Paintball-Halle zu bauen, nicht aufgeben", so Schmidt.

Am Interkom Nordschwarzwald in Schömberg ist Engelsbrand mit 30, Unterreichenbach mit 15 sowie Schömberg mit 55 Prozent beteiligt. Jede Kommune hat eine Stimme. Für Schömberg sitzen sieben, für Engelsbrand fünf sowie für Unterreichenbach drei Vertreter in der Versammlung des Zweckverbandes.