Trainer Patrick Niwek (rechts auf der Matte) beim Training mit dem elfjährigen Osman. Der 14-jährige Sergei schaut zu. Foto: Krokauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Junge in Socken sowie im Trainingsanzug liegt auf der blauen

Der Junge in Socken sowie im Trainingsanzug liegt auf der blauen Matte. Auf ihm liegt, ebenfalls im Trainingsanzug, ein junger Mann. Es sieht nach einem Kampf aus. Doch dann gehen die beiden auseinander, als sei nichts gewesen.

Von Wolfgang Krokauer

Schömberg-Langenbrand. Es handelt sich um den elfjährigen Osman Hacisüleymanoglu sowie seinen 24 Jahre alten Trainer Patrick Niwek. Der Coach bietet seit Mitte 2014 jeden Donnerstag ab 18 Uhr im Bürgerhaus in Langenbrand Interessierten Trainingseinheiten im MMA an. Die Abkürzung steht für Mixed Martial Arts. Das heißt übersetzt so viel wie vermischte Kampfkunst. Die Hauptbestandteile sind Kickboxen, Judo, Ringen, Boxen, Krav Maga und Jiu Jitzu. Krav Maga ist eine aus Israel stammende Art der Selbstverteidigung, die überwiegend Schlag- und Tritttechniken nutzt. Jiu Jitzu ist eine Kampfkunst der japanischen Samurai, die sich waffenlos selbst verteidigen. "Wir haben das Beste aus allen Kampfsportarten herausgezogen", so Niwek.

Ehre respektieren

Ziel des Sportes sei es, jemanden außer Gefecht zu setzen, sagt der Trainer. Es gehe um den Sport an sich, versichert der Trainer. Als das Wichtigste bezeichnet Niwek den Respekt vor dem Gegner. Es gelte, dessen Ehre zu respektieren.

Der Trainer möchte seinen Schützlingen Anstand und Benehmen beibringen. Nötig sei eine besondere Reife, so Niwek: "Wir sind nicht nur Kampfmaschinen." Deshalb schärft Niwek ihnen ein, die gelernten Techniken außerhalb der Turnhalle nur zur Selbstverteidigung zu nutzen. Dabei würde er auch einen anderen Menschen verteidigen, wenn dieser in Bedrängnis käme, versichert Niwek.

Osmans Vater Eyup Hacisüleymanoglu beobachtet aufmerksam seinen Sohn beim Training. Der 40-Jährige sitzt auf einer Bank am Rande der Halle.

Mehr Selbstsicherheit

Er ist zufrieden mit dem Trainingseifer des Juniors und voll des Lobes über den Trainer. Beide sind seit eineinhalb Monaten mit dabei. "Er kann sich richtig austoben und gewinnt an Selbstsicherheit. Das tut ihm gut", lobt der Vater. Seit er mit dabei sei, habe er mehr Respekt gegenüber seinen Mitschülern und seinen Eltern: "Er wird erwachsener." Zudem baue er Aggressivität ab und lerne seine Stärken und Schwächen kennen. Zudem gewinne er eine gewisse Sicherheit und wisse, dass er sich wehren könne, anstatt nur zu schreien.

Elfjähriger hat viel Spaß

Gerade ist Osman dabei, auf der Matte eine Rolle rückwärts vorzuführen. Vorwärts- und Rückwärtsrollen machten ihm besonders viel Spaß, sagt der Elfjährige. Aber auch Joggen und Liegestützen am Barren übt er gerne. "Er hatte immer eine Zuneigung zum Krafttraining", macht sein Vater deutlich.

(wk). Jeden Donnerstag bietet Patrick Niwek ab 18 Uhr im Bürgerhaus von Langenbrand ein Training in der vermischten Kampfkunst an. Das gilt auch für die Ferien. Lediglich an Feiertagen fallen die Übungen aus. Es handelt sich um ein Angebot des Sportvereins Langenbrand.