Lässt noch auf sich warten: der Stauraumkanal in der Bahnhofstraße – und damit auch der Bau des geplanten Gehwegs. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat gibt für Maßnahmen in der Bahnhofstraße und in der Rosenstraße noch kein grünes Licht

Von Detlef Hauser

Schömberg. Der Hochwasserschutz in der Bahnhof- und Rosenstraße brennt der Stadt Schömberg unter den Nägeln. Maßnahmen sind zwar ins Auge gefasst, doch deren Umsetzung verzögert sich.

Im Falle der Bahnhofstraße hatte der Gemeinderat den Bau eines Stauraumkanals beschlossen. Mit Bodenuntersuchungen im Vorfeld sollten die Beschaffenheit des Aushubs und die damit verbundenen Entsorgungskosten ermittelt werden (wir berichteten).

"Dabei haben wir eine böse Überraschung erlebt", teilte Bürgermeister Karl-Josef Sprenger in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch mit. Zwar sei mit der Teer-Entsorgung in Höhe von rund 30 000 Euro gerechnet worden. Doch nun habe sich herausgestellt, dass auch der Schotter belastet sei und der Schiefer nicht wieder eingebaut werden könne. Es sei mit 120 000 Euro für die Entsorgung des Schotters und mit 300 000 Euro für den Abtransport des Schiefers zu rechnen.

Im letzteren Fall gab Sprenger Entwarnung, denn die Firma Holcim in Dotternhausen sei bereit, die rund 6000 Tonnen zu übernehmen. Zudem solle mit dem Landratsamt geklärt werden, ob eine Wiederverwendung des Schotters möglich ist, um die Höhe der unerwarteten zusätzlichen Kosten zu verringern.

Unter diesen Voraussetzungen wollte Sprenger eine Ausschreibung nicht vornehmen. "Das ist fahrlässig", hielt er fest. Seinem Vorschlag, mit einem Baubeschluss so lange zu warten, bis Art und Umfang der Entsorgung der Materialien, die beim Bau des Stauraumkanals anfallen, und daraus resultierende Mehrkosten zweifelsfrei geklärt sind, stimmt der Gemeinderat zu.

Warten heißt es auch im Falle der Rosenstraße. Zwar hat der Gemeinderat eine provisorische oder eine fertige Lösung mittels einer Pumpe ins Auge gefasst. Trotzdem steht noch eine Ableitung des Wassers über den Schwaigholzbach in den Schwarzenbach Richtung Zimmern u. d. B. zur Debatte. Während für die provisorische Lösung Kosten von rund 20 000 Euro und für die endgültige Version rund 50 000 Euro ermittelt wurden, sind die Untersuchungen, welche Auswirkungen die Ableitung nach Zimmern hat, noch nicht abgeschlossen.

Sollten keine Nachteile für den Nachbarort festgestellt werden, müsse mit Zimmern über eine Umsetzung verhandelt werden, hielt Karl-Josef Sprenger fest. Im Falle der Pump-Lösungen habe der Gemeinderat zu entscheiden, ob diese angesichts der erheblichen Kosten überhaupt weiterverfolgt werden und, wenn ja, ob die Anwohner sich an den Kosten beteiligen sollen.

Nach Ansicht von Sascha Ströbel müssen die Untersuchungen erweitert werden. Reichen bei den Pump-Lösungen die Rohre bei den Hochhäusern aus? Müssen Gräben erweitert werden? Bereitet die Ableitung nicht irgendwo anders Probleme? Zu klären sei außerdem, ob Maßnahmen dieses Jahr überhaupt zu finanzieren sind.