In Schömberg gibt es anscheinend Probleme mit Rasern. Gemeinderat Martin Hackenberg klagt, dass besonders vor seiner Praxis zu schnell gefahren wird. Foto: Krokauer

Kontroverse um eine mögliche Geschwindigkeitsbeschränkung im Schömberger Gemeinderat.

Schömberg - Geschwindigkeitsbeschränkungen sind in Kommunen ein Dauerbrenner. Eine hitzige Diskussion hat es in der Sitzung des Schömberger Gemeinderates am Dienstagabend um eine solche Beschränkung gegeben.

Letztendlich beschloss das Gremium mit großer Mehrheit den Lärmaktionsplan zu verabschieden. Er sieht in der Linden- sowie Liebenzeller Straße vor, die Fahrbahnoberfläche erneuern zu lassen und Tempo-30-Zonen einzuführen.

Gerold Kraft, Fraktionschef der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV), gab unumwunden zu, dass es in seiner Fraktion hier keine Einigkeit gibt.

So sah sein Fraktionskollege Michael Wernecke keinen Sinn darin, die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde zu begrenzen: "Es gibt überall Barrieren." Vielleicht bekomme die Gemeinde an der Schwarzwaldstraße auch noch einen Kreisverkehr, fügte er hinzu. Siegfried Wankmüller (SPD) ist ebenfalls gegen eine solche Beschränkung.

Dagegen sprach sich Gemeinderat Martin Hackenberg (CDU) vehement für die Geschwindigkeitsbeschränkung aus. Er hegte den Verdacht, dass denjenigen Gemeinderäten, die nicht betroffen seien, das Ganze nicht weiter kümmere: "Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis."

Rückendeckung erhielt er von seinem Fraktionskollegen Andreas Ehnis: "Wer langsamer fährt, nimmt den Ort anders wahr." Bad Liebenzell, Calmbach und Unterreichenbach hätten gute Erfahrungen mit Geschwindigkeitbeschränkungen gemacht.

Drei neuralgische Punkte

Jürgen Krauth-Kopp sprach sich für eine differenzierte Betrachtung aus. Er ist dagegen, auf allen Bereichen Tempo 30 auszuweisen. Stattdessen schlug er als salomonische Lösung eine Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde vor. Dies würde nichts bringen, wandte Schultes Matthias Leyn ein. Er machte deutlich, dass die neuralgischen Punkte in der Bergstraße, vor dem Rathaus und an der Praxis bei Martin Hackenberg liegen.

Wolfgang Klasen (SPD) würde am liebsten in jedes Auto einen Senosr einbauen lassen, der das Fahrzeug am Ortseingang auf 30 Kilometer pro Stunde herunterdrosselt und am Ende des Ortes diese Beschränkung wieder aufhebt.

Steffen Linder (CDU) gab zu bedenken, dass gerade die Rollgeschwindigkeit von Lastwagen entscheidende Bedeutung habe.

Linders Fraktionskollege Jürgen Seibold gab zu bedenken, dass mit Tempo 30 nicht nur eine bessere Wohn- und Schlafqualität erreicht werde, sondern auch mehr Sicherheit gewähleistet sei.

Für Udo Bertsch ist eine ordentliche Fahrbahn wichtig. Dem stimmte auch Wernecke zu: "Doch davon wollen die Behörden nichts wissen."