Nach der Präsentation der Ergebnisse der Bürgerbefragung unter dem Motto "Unser Schömberg von morgen" entwickelten sich an den einzelnen Stellwänden Diskussionen. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

Präsentation der Ergebnisse aus Bürgerbefragung- Arbeit mündet in einer Zukunftskonferenz.

Schömberg - Zu den Aushängeschildern in Schömberg zählen die Kinderbetreuung und die Einkaufsmöglichkeiten. Schlechte Noten hagelt es für die Kommunalpolitik, die Verwaltung und Angebote für Familien oder Alleinstehende. So lauten einige der beim Informationsabend im Kurhaus präsentierten Ergebnisse der Bürgerbefragung unter dem Motto "Unser Schömberg von morgen". "Für uns Bürger beginnt die Glückswoche schon heute", erklärte Bürgermeisterin Bettina Mettler. Bereits mit der Ausrichtung als Glücksgemeinde im Jahr 2009 sei es das Ziel gewesen, die Bürger einzubinden, um das Konzept mit Leben zu füllen. "Aber der Funke ist nicht übergesprungen", stellte sie fest. Es sei der erklärte Wille von Gemeinderat und Verwaltung, mit den Resultaten der Umfrage in eine Wertediskussion mit den Einwohnern einzusteigen und das Glückskonzept erlebbar zu machen. Es gelte, die Rahmenbedingungen für ein gedeihliches Miteinander, gute Lebens-, Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen und zu verbessern.

Mit 800 ausgefüllten Fragebögen bei gut 8500 Einwohnern liege Schömberg im Rahmen vergleichbarer Projekte, betonte Annette Kurth von der Firma pro management aus Pforzheim, so dass die Ergebnisse durchaus repräsentativ seien. An welchen Schwächen noch zu arbeiten ist, nannte sie ebenso wie die Stärken. Besonders positiv fiel die Bewertung für die Wanderwege, die medizinische Versorgung, die Kindertagesstätten und die Vereine aus. Das Angebot an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. die Gastronomie, die Nutzung erneuerbarer Energie, die Weiterbildungsmöglichkeiten, die Freizeitaktivitäten allgemein und für Jugendliche im Besonderen kamen schlecht weg. Auffallend sei, dass das Thema Schwimmbad immer wieder aufgetaucht ist. Für 136 der Teilnehmer zählte ein Bad zu den Zukunftswünschen, die fehlende Schwimmmöglichkeit war in 115 Fragebogen als Schwäche genannt. Grundsätzlich seien die Bürger mit der Lebensqualität zufrieden. Eine wichtige Rolle für das persönliche Glück spiele sowohl die Familie als auch die Gesundheit, so Annette Kurth. Allerdings gelte es, an der Einbindung der Einwohner ins Gemeinschaftsleben zu arbeiten.

Die hatten dann auch die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen. Anhand der fünf Themenfelder Gastronomie, Tourismus und Wirtschaftsförderung, medizinische Versorgung, Kinderbetreuung, Bildung und Familienbetreuung, Bürgerschaft, Gemeinderat und Verwaltung sowie Energie, Natur, Landschaft und Verkehr entwickelten sich an den Stellwänden rege Diskussionen. Zudem bestand die Möglichkeit, weitere Stärken sowie Schwächen aufzulisten und Wünsche zu äußern. Da ging es um uneinheitliche Öffnungszeiten des Handels, den barrierefreien Zugang zu den Geschäften oder die Abhängigkeit von den Kliniken. Aber auch konkrete Vorschläge wie ein Bürgerbüro, die Einrichtung einer Art Kontaktbörse für Alleinstehende oder ein Mehrgenerationenhaus fanden sich auf den Pinnwänden. Und eine persönliche Meinung: "Ich fand die Befragung spitze."

Nach den Sommerferien kommen die Themen in Aktionsgruppen auf den Tisch. Diese Arbeit ist Grundlage für eine Zukunftswerkstatt im Oktober. Ziel ist es, im Dezember einen Leitbild-Entwurf für Schömberg vorzulegen, der festlegt, welche Aufgaben anzugehen sind.