Als vielfältiger Künstler präsentierte sich Gunzi Heil in der Seh(e)-Bühne in Schömberg. Foto: Frommann Foto: Schwarzwälder-Bote

Musiker, Kabarettist und Puppenspieler sorgt bei Seh(e)-Bühne für brechend volles Haus / Viele Zugaben

Von Renate Frommann

Schömberg. Der Kaffee-Gässle-Verein hatte wieder ein brechend volles Haus im ehemalige Schwimmbad im Hotel Haus am Kurpark in Schömberg. "Das sind wir ja in der Seh(e)-Bühne schon gewohnt", stellte Schriftführerin Ludgera Petermann bei der Begrüßung der Gäste fest.

Zu Gast war Gunzi Heil – Musiker, Liedermacher, Kabarettist, Parodist, Stimmenimitator, Puppenspieler und Blödelbarde. "Diese Allzweckwaffe kann man nicht in eine Schublade stecken, sonst würden man gleich seine Haare einklemmen", scherzte Petermann. Gunzi Heil ist in der Lage, auf die vorgefundenen Gegebenheiten, wie Örtlichkeit, Publikum, dessen Herkunft, spontan eingehen zu können – als Blödelbarde eben. Aus diesen Gegebenheiten bildet er schnelle Anekdoten, klangvolle Kapriolen, plötzliche Parodien und Spekulationen. Dabei findet er auch immer wieder zu seinem Programm zurück. Etwa zu seinen beliebten Lachnummern wie "Hackfleisch", direkt aus dem Leben im Supermarkt. Es folgt das Märchen in 100 Sekunden: "Frau Holle" am Klavier,

"Die Fahrschule" mit einem herrlich schwäbelnden Fahrlehrer und das Puppenspiel mit den Stimmen vom "Stuttgarter Pferdle und Äffle" gehören ebenso dazu. "Aus gegebenem Anlass", so der Name der Nummer, ging die der einstige Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki als Puppe auf Ereignisse aus Schömberg und seinen Ortsteilen ein, Dessen Bewohner sowie deren Problemchen und Kuriositäten standen dabei im Vordergrund.

Um Zugaben kam der Comedian nicht herum. Dazu zählten der Mundharmonika-Blues "Wir treffen uns am Reha-Point – Darling ›Stunt" by me", das Organspendelied "Last christmas, I give you my heart" oder eine Parodie auf die Erste Allgemeinen Verunsicherung.

"Wenn alle Schömberger hier ins Bad gepasst hätten, Gunzi du hättest sie alle glücklich gemacht." Mit diesen Worten verabschiedete Petermann den Künstler des Abends. Gunzi Heil wurde in Grünwinkel geboren, besuchte die Grundschule in Grünwettersbach, absolvierte das Gymnasium in Langensteinbach, nahm Klavierunterricht und studierte in Karlsruhe Literaturwissenschaft, Philosophie sowie Kunstwissenschaften. Dass er mit diesen Fähigkeiten zu einem Könner wurde, hat der Künstler gezeigt. Das fanden auch die Besucher und zeigten es mit ihrem Applaus. Gunzi Heils Outfit mit den knallroten Hochwasserhosen ließ das nicht unbedingt erwarten.

Am Samstag, 16. Mai, gastiert in der Seh(e)-Bühne Vanessa Maurischat mit ihrem Programm "Amor & Psyche".