Den Kreisel an der Einmündung von der Hugo-Römpler-Straße in die Ortsdurchfahrt (oben) soll jetzt die Gemeinde Schömberg bauen. Die Firmengruppe Krause möchte im Frühjahr mit den Bauarbeiten im Gebiet "Neue Mitte" (links) loslegen. Fotos: Krokauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Investor der Neuen Mitte muss Ablösebetrag bezahlen / Summe ist noch auszuhandeln / CDU will mehr Informationen

Von Wolfgang Krokauer

Schömberg. Das Projekt im Baugebiet "Neue Mitte – Einzelhandel" in Schömberg wird abgespeckt. Den Kreisel an der Einmündung im Bereich Hugo-Römpler-Straße/Lindenstraße soll jetzt die Gemeinde bauen. Das hat der Schömberger Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend mehrheitlich beschlossen.

Die Entscheidung war strittig. Bürgermeisterin Bettina Mettler sprach sich in der Sitzung aber für ein "deutliches Signal" aus, was sie auf Anfrage unserer Zeitung noch einmal bekräftigte. Der Umfang der Bebauung in der Neuen Mitte sowie der Kreisel seien zwei K.O.-Kriterien. Sie gab zu bedenken, dass sich die Gemeinde seit vier Jahren mit dem Projekt beschäftige. Es sei alles ausgetauscht worden. Jetzt gehe es darum, in die Realisierungsphase zu kommen.

Gerold Kraft, Fraktionschef der Unabhängigen Wählervereinigung, zeigte sich nicht glücklich. Die Verringerung des geplanten Gebäudes müsse man als "Kröte" schlucken, räumte er auf Nachfrage ein: "Von einem Leerstand hat auch keiner etwas." In Sachen Kreisel möchte er jedoch den Druck im Kessel aufrechterhalten. Deshalb habe seine Fraktion zwar zugestimmt, dass die Gemeinde den Kreisel in Eigenregie baue, aber nur unter dem Vorbehalt, dass sich die Gemeinde mit dem Investor, der Krause Bauträger GmbH mit Sitz in Bayreuth, über die Ablösesumme einigt. Das wurde so auch in den Beschluss aufgenommen. Dadurch bekomme der Investor keinen Freibrief, betonte Kraft.

Uwe Reinhard, bei der Firmengruppe Krause zuständig für die Standortentwicklung, bezeichnete in der Ratssitzung den Beschlussvorschlag der Verwaltung als das gewünschte "klare Signal". Gegenüber unserer Zeitung räumte er ein, dass es nicht gelungen sei, die für Wohnungen und Dienstleistungen vorgesehenen Räumlichkeiten zu verkaufen. Es bleibe aber dabei, dass in Ebene eins ein Edeka-Geschäft sowie ein Drogeriemarkt von Rossmann gebaut werde. Außerdem sei darüber ein Bäckereicafé geplant.

Beim Kreisel habe man sich mit dem zweiten betroffenen Grundstückseigentümer bislang nicht einigen können. Hinsichtlich der strittigen Stützmauer lägen zwei Versionen vor. Wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht, kostet eine Minimalvariante knapp 430 000 Euro, eine Maximalvariante fast 750 000 Euro. Im Zuge dieser Maximalvariante würden weitere Vorkehrungen getroffen. Damit wäre ein Aushub der Baugrube für den auf dem angrenzenden Grundstück geplanten Neubau sowie für den geplanten Parkplatz möglich, ohne zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Stützwand erledigen zu müssen. Zusätzliche Kosten in Höhe von 300 000 Euro könne sein Unternehmen aber nicht aufwenden, so Reinhard: "Das schaffen wir nicht." Da jetzt die Entscheidung gefallen sei, wolle man nun im Frühjahr loslegen.

Widerspruch kam von CDU-Seite. Fraktionschef Joachim Zillinger meinte während der Debatte, dass kein Zeitdruck bestehe. Man könne das auch noch in der Sitzung am 27. Januar entscheiden und bis dahin die Kuh vom Eis holen. Beim Kreisel hätte er sich gewünscht, dass die Ingenieurbüros beider Seiten einen Kompromiss ausgearbeitet hätten, sagte er auf Nachfrage. Auch bei der abgespeckten Version des Gebäudekomplexes hätte Zillinger vor einer Entscheidung gerne gewusst, ob die neue Version städtebaulich in die Umgebung passt.

Keine Probleme hat mit der abgespeckten Version die SPD-Fraktion. Beim Kreisel setzen die Sozialdemokraten wie die UWV auf ein Gespräch im Januar, machte die Fraktionschefin der Sozialdemokraten, Susanne Ring, gegenüber unserer Zeitung deutlich. Nach ihren Worten ist es wichtig, dass ein Signal nach außen gegeben wird. Sie setzt darauf, dass es hinsichtlich des Ablösebetrages, den die Firmengruppe Krause für den Kreisel bezahlen muss, es zu einer Einigung kommt.