Torsten Broß und Marcel Schätzlein gaben sich in Schömberg das Ja-Wort. Foto: Beate Müller

Für Torsten Broß und Marcel Schätzlein geht Traum in Erfüllung. Premiere für neue "Ehe für alle" im Kreis.

Schömberg - "Das ist für uns natürlich ein ganz großer und besonderer Tag, auf den wir schon lange gewartet haben", sagen Torsten Broß und Marcel Schätzlein-Broß. Die beiden Gastronomen sind am Dienstag in Schömberg im Zollernalbkreis standesamtlich getraut worden.

"Damit ist für uns ein großer Traum in Erfüllung gegangen", betonen die beiden, die vor neun Jahren, am 6. September 2008, eine Lebenspartnerschaft geschlossen haben.

Seit dem 1. Oktober erlaubt der Gesetzgeber nun auch gleichgeschlechtliche Ehen. "Das ist ein großer Schritt nach vorne und für uns ganz wichtig", sagt Broß, "denn nun haben heterosexuelle und homosexuelle Paare die gleichen Rechte und Pflichten und können ihre Liebe gleichberechtigt mit einer Hochzeit zum Ausdruck bringen." Denn die Liebe sei gleich, egal ob heterosexuell oder homosexuell.

Rund 30 Personen, Familienangehörige, enge Freunde und Bekannte, hatten Broß  und Schätzlein-Broß zur Trauung eingeladen. "Viele Bekannte haben sich mit uns gefreut, dass wir nun endlich heiraten dürfen. Auch viele Gäste in der Ölmühle haben das uns gegenüber zum Ausdruck gebracht", freuen sich Broß und Schätzlein-Broß über den großen Zuspruch.

Dabei  haben sie freilich nicht vergessen, dass  "die erste Zeit  nicht ganz einfach war". Broß: "Da haben wir uns schon durchbeißen müssen." Denn natürlich habe es Bedenken bei den Familien und Freunden gegeben: "Wir aber haben bewiesen, dass es bei uns funktioniert  wie in jeder anderen Partnerschaft auch."

Broß und Schätzlein-Broß bezeichnen sich durchaus als "Vorreiter" in Sachen homosexueller Ehe in der Region. "In den Großstädten ist das was ganz anderes", sagt Broß. Es habe schon Mut, Entschlossenheit und Tapferkeit dazu gehört, sich  öffentlich zu bekennen. Gefeiert wurde nach der Trauung in der Ölmühle. "An unserem Feiertag kochen wir aber nicht selbst, sondern lassen uns das Essen bringen", sagt Broß und lacht.