Gemeinsamer Spatenstich (von links): Wilfried Hudelmaier, Luis Vent, Bastian Rosenau, Bettina Mettler, Marc Vent, Siegfried Wankmüller und Karl-Heinz Stierle.                    Foto: Interkom Foto: Schwarzwälder-Bote

Spatenstich im "Interkom Nordschwarzwald" / Ausgleichsmaßnahmen begutachtet

Schömberg-Langenbrand. Die ortsansässige Firma Vent Forstarbeiten und Brennholz hat im Interkommunalen Gewerbegebiet Langenbrand ein 1000 Quadratmeter großes Areal erworben. Auf dem Grundstück sind die Errichtung einer Brennholz- und Maschinenlagerhalle, eines land- und forstwirtschaftlich genutztes Gebäudes sowie eine Brennholz-Trocknungsanlage und drei Stellplätze geplant.

Zum Spatenstich trafen sich Bürgermeisterin Bettina Mettler, Engelsbrands Bürgermeister Bastian Rosenau sowie Ortsvorsteher Siegfried Wankmüller mit dem Bauherrn Marc Vent. "Wir freuen uns, dass der erste Bagger anrücken kann und wünschen Ihnen für Ihr Vorhaben viel Erfolg", gratulierte Mettler dem Bauherrn zur ersten Ansiedelung im zehn Hektar großen Interkom, wovon der erste Bauabschnitt im Jahr 2011 gemeinsam von den Gemeinden Schömberg, Engelsbrand und Unterreichenbach fertig gestellt wurde.

Im Anschluss fand eine Waldbegehung zur Besichtigung der umgesetzten Ausgleichsmaßnahmen für die Waldumwandlung des "Interkom Nordschwarzwald" statt. Die Maßnahmen und deren Umsetzung wurden zunächst im Rathaus Schömberg besprochen. Aus dem umfangreichen Katalog wurden drei Maßnahmen ausgewählt und in Augenschein genommen. Teilnehmer waren Wilfried Hudelmaier vom Regierungspräsidium Freiburg, Bürgermeisterin Mettler und Matthias Leyn als Vertreter der Gemeinde Schömberg, Karl-Heinz Stierle vom Landratsamt Calw, Christof Grüntjens, Dominik Dast und Alex Volkert von der örtlich zuständigen Forstverwaltung sowie Bärbel Schlosser vom Planungsbüro bioplan.

Als erster Anlaufpunkt wurde die "Saumisse", ein nasser Waldstandort, der in früherer Zeit durch teilweise tiefe Grabensysteme entwässert wurde, besichtigt. Um den ursprünglichen Zustand der Fläche als besonderes Waldbiotop wiederherzustellen, wurden in einem ersten Schritt die Hauptentwässerungsgräben mit Hilfe von Holzpalisaden und einer Erdüberdeckung an mehreren Stellen verschlossen. Dass dies erfolgreich war, zeigte eine Aufstauung des Abzugswassers und eine offensichtliche Minderung des Abflusses. Dadurch sind sehr rasch wertvolle Lebensräume für Amphibien und Libellen entstanden. Im Laufe der Jahre werden die Wasserflächen verlanden. Wenn alles planmäßig verläuft, wird sich die Fläche zu einem Waldmoor entwickeln.

Danach begutachtete die Gruppe die Anlage eines beidseitigen, 20 Meter breiten Waldtraufes. Durch starke Auflichtung des Waldes und den Anbau von Laubbäumen hat der Weg an Attraktivität gewonnen. Zudem bieten sich neue Lebensräume für Vogel- und Insektenarten, die auf lichte Strukturen im Wald angewiesen sind. In den Folgejahren wird es die Aufgabe der Förster sein, diesen Waldtrauf auf Dauer zu erhalten.

Insgesamt wurde festgestellt, dass die Verpflichtungen aus dem Ausgleichskonzept nach vier Jahren auf dem Laufenden sind. Hier und da stehen noch weitere Arbeiten aus.

Für die Erweiterung des bereits bestehenden Gewerbegebietes in Langenbrand wurde eine Umwandlung der nördlich angrenzenden Waldfläche für ein Interkommunales Gewerbegebiet "Interkom Nordschwarzwald" beantragt und in einem ersten Bauabschnitt in der Größenordnung von rund 5,7 Hektar im Jahr 2010 genehmigt. Für diese Waldumwandlung ist ein entsprechender Ausgleich in Form von Maßnahmen zur Aufwertung von Waldbiotopen zu leisten. Diese wurden sowohl im Gemeinde- als auch im Staatswald im Gebiet um Schömberg, Engelsbrand und in Unterreichenbach mit der Anlage einer Krötenunterführung beim Gairensee festgelegt. Als Auflage wurde unter anderem bestimmt, den Fortschritt der Ausgleichsmaßnahmen in Turnus von fünf Jahren zu prüfen.