Vom Baufortschritt am Regenklärbecken Langenbrand überzeugen sich (von links) Thomas Schneider, Matthias Leyn, Johannes Baur, Bernd Kappler, Martin Hirschberger und Martin Dittler bei einem Termin vor Ort. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Abwasser: Regenklärbecken bald fertig

Schömberg. Die Arbeiten am Neubau des Regenklärbeckens Langenbrand befinden sich in der Endphase. Die Fertigstellung ist für Ende März 2017 geplant.

Und dennoch ist es seit vier Tagen still auf der Baustelle. Bei der Besichtigung mit Bürgermeister Matthias Leyn und Bauamtsleiter Martin Dittler von der Gemeinde Schömberg sowie Vertretern des ausführenden Bauunternehmens Hirschberger & Kusterer Hoch- und Tiefbau, Geschäftsführer Martin Hirschberger und Bauleiter Bernd Kappler war deshalb kein einziger Bauarbeiter zu sehen.

Derzeit wird Dichtigkeit geprüft

Doch die beteiligten Planer von Weber-Ingenieure, Prokurist Thomas Schneider sowie der mit der Bauüberwachung betraute Ingenieur Johannes Baur klärten die Zusammenhänge schnell auf: Vor vier Tagen sei das rund 280 Kubikmeter fassende, mit einer Betondecke versehene Rechteckbecken der Anlage mit Wasser gefüllt worden, um seine Dichtigkeit prüfen zu können. Dann erst werde weitergearbeitet.

Ebenso zügig erläuterte Baur, der mit der Planung des Vorhabens schon in der Vorstufe betraut war, einige wichtige Fakten: Insgesamt sind hier 260 Kubikmeter Beton und 60 Tonnen Stahl eingebracht worden, dazu bis zu 14 Meter lange, seitliche Verankerungen, um den Erddruck abzufangen. Anfang Juni wurde bereits der Rohbau fertiggestellt, in den vergangenen drei Wochen der Entlastungskanal, der zukünftig für den Abtransport des behandelten Niederschlagswassers sorgen wird.

Demnächst wird mit einem naturnah ausgebauten Graben Richtung Förtelbach begonnen. Im Regenklärbecken selbst folgen dann die Arbeiten für die maschinelle, danach für die elektronische, steuerungstechnische Einrichtung. Abschließend wird der Anschluss an das Pumpwerk Langenbrand und von dort an die Kanalisation hergestellt. "Der Ablauf verlief bisher in jeder Hinsicht reibungslos", beendete Baur seine Ausführungen.

Die Baumaßnahme sei vom Landratsamt vorgeschrieben worden, ließ Dittler wissen. Das verschmutzte Oberflächenabflusswasser, das aus dem Trennsystem unterhalb des Kreisels in der Langenbrander Ortsmitte abgeleitet wird, solle zukünftig bei starken Niederschlägen zwischengespeichert und anschließend dem Förtelbach zugeführt werden, um die Kanalisation zu entlasten. Da das Förtelbachtal jedoch in einem engeren Schutzgebiet einer Wasserschutzzone liege, müsse das zugeführte Wasser erst ausreichend geklärt werden. Die Kosten dieser vom Landratsamt vorgeschriebenen Baumaßnahme beliefen sich insgesamt auf 1,355 Millionen Euro, teilte Leyn mit. Allerdings erhalte Schömberg auch den Höchstsatz an Zuschüssen dafür; das Land Baden-Württemberg trage 80 Prozent der Kosten, also 1,084 Millionen Euro. "Die finanzielle Belastung für unsere Gemeinde ist deshalb relativ gering", folgerte er.