Soll ein Kindergartenjahr beitragsfrei bleiben? Die SPD-Fraktion im Schömberger Gemeinderat fordert eine solche Beitragsfreiheit. Foto: Skolimowska Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Gemeinderat von Schömberg beschließt Erhöhung der Kindergartenbeiträge zum 1. September

Schömbergs Eltern müssen für ihre Sprösslinge im Kindergarten ab 1. September erneut tiefer in die Tasche greifen.

Schömberg. Bei fünf Gegenstimmen der SPD-Fraktion beschloss der Schömberger Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend eine Erhöhung um sechs Prozent. Erst am 1. September 2016 waren die Entgelte um fünf Prozent gestiegen. Von einem Deckungsgrad von 20 Prozent der Kosten, wie ihn Vertreter des Gemeinde- und Städtetags, der Kirchenleitungen sowie der kirchlichen Fachverbände in Baden-Württemberg empfehlen, ist Schömberg noch ein Stück entfernt. Die Erhöhung bringt der Gemeinde Mehreinnahmen in Höhe von 26 000 Euro pro Jahr. Da die Erhöhung jedoch erst zum 1. September greift, rechnet die Gemeinde für 2017 nur mit Mehreinnahmen in Höhe von 9000 Euro. Über die Entgelte der Eltern werden in diesem Jahr knapp 13 Prozent der Kosten getragen. Die Zahl der Schließtage bleibt unverändert bei 32 Tagen. Diesen Beschluss fasste das Gremium bei einer Enthaltung.

SPD bringt Windkraft ins Spiel

Bei der Diskussion lobten Vertreter aller Fraktionen die angenehme Atmosphäre beim Runden Tisch. Dort saßen Vertreter der Kindergärten, der Elternbeiräte, des Gemeinderates sowie der Verwaltung an einem Tisch. So wurden die neuen Sätze diskutiert. Außerdem ging es um die Schließtage des Runden Tisches. Susanne Ring, Fraktionschefin der SPD, sagte, dass ihre Partei der Erhöhung nicht zustimmen werde. Im Vergleich zu Nachbarkommunen liege die Gemeinde Schömberg bei den Kindergartenbeiträgen der Eltern im oberen Bereich. Darüber hinaus habe Schömberg bei der Frage der Windkraftanlagen zigtausend Euro für mehrere Gutachter ausgegeben und sich bislang die Pachteinnahmen für solche Anlagen entgehen lassen. "Solange wir dafür Geld haben, stimmen wir keiner Erhöhung zu", sagte Ring. Sie regte zudem an, das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung beitragsfrei zu halten.

CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger wandte sich dagegen, die Kindergartenbeiträge mit der Windkraft zu vermischen. Er erinnerte daran, dass sich die Personalkosten in den Kinergärten in acht Jahren verdoppelt hätten. Nach Zillingers Worten sollte die Gemeinde weiterhin die Möglichkeit haben, sich der Stellschrauben zu bedienen, welche die Entgelte für die Eltern bieten würden. Darüber hinaus fragte er in Richtung SPD, wie ein beitragsfreies Kindergartenjahr finanziert werden soll. Dabei sieht er auch Land und Bund in der Pflicht. Schließlich machte er deutlich, dass kein Kind aus finanziellen Gründen zu Hause bleiben müsse. So gebe es einige Möglichkeiten für eine Unterstützung. Er bezeichnete die Entgeltordnung für die Kindergärten als sozial ausgewogen und schlüssig.

(wk). Zum 1. September erhöht die Gemeinde Schömberg die Sätze für die Kindergärten um sechs Prozent. Dann kostet zum Beispiel die Betreuung eines Sprösslings ab drei Jahren im Regelkindergarten 120 Euro im Monat. Eine Ganztagesbetreuung kostet dann 230 Euro. Bei weiteren Kindern gibt es Abschläge. So kostet die Betreuung eines zweiten Kindes in der Familie 250, eines dritten 50 und eines vierten Kindes 80 Prozent weniger. Für einen Sprössling unter drei Jahren werden 352 Euro fällig. Für alle weiteren Kinder aus einer Familie werden wie bei den älteren Kindern entsprechend weniger fällig.