Viele Ausstellungsbesucher wünschen sich Hans Gölz-Eisinger (am Rednerpult), aber auch (von links) Bettina Mettler und Dieter Wiedenmann sowie Karl-Heinz Bertsch (rechts). Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Sonderausstellung "1914 bis 1918 – Der Große Krieg" noch bis 16. November im Haus Bühler zu sehen

Schömberg (af). "Der wichtigste Schritt für die Menschheit, das 21. Jahrhundert zu überleben, ist es, die Erinnerungen und die Willensstärke derjenigen, die die Bombardierung erlitten haben, an die nächste Generation weiterzugeben." Mit diesen Worten wandte sich der ehemalige Bürgermeister von Hiroshima, Tadatoshi Akiba, bei der Eröffnung der Ausstellung "Making Peace" in Basel vor wenigen Wochen an die Öffentlichkeit. Dieses Zitat legte auch Pfarrer Hans Gölz-Eisinger seinen Zuhörern ans Herz, als er im Foyer des Rathauses Schömberg eine Ansprache hielt zur Eröffnung der Sonderausstellung "1914 bis 1918 – Der Große Krieg: Wie er begann und wie die Menschen ihn erlebten".

Karl-Heinz Bertsch war es ein großes Anliegen, dass für diese Ausstellung der Pforzheimer Stadtpfarrer und Notfallseelsorger die Laudatio halte. "Ihr Artikel zu dieser Thematik hat mich sehr berührt, denn ich konnte mich sofort damit identifizieren", gestand der vielseitig engagierte Schömberger, der für diese einzigartige Sammlung in monatelanger Arbeit Exponate aus der Region zusammengetragen hatte.

"Mit viel Liebe zum Detail und großem persönlichen Einsatz hat Karl-Heinz Bertsch diese Ausstellung zusammengestellt", würdigte der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Dieter Wiedenmann die großartigen Verdienste des Vereins-Ehrenvorsitzenden.

Zu Bedenken gab er allerdings auch, dass die Fülle an Informationen, Berichten, Bildern oder Gegenständen keinesfalls in einem einzigen Besuch zu bewältigen sei. Die Sonderausstellung im Haus Bühler ist daher bis einschließlich 16. November, sonntags von 14 bis 17 Uhr, zu besichtigen; für Sonderführungen steht Karl-Heinz Bertsch unter der Telefonnummer 07084/75 00 zur Verfügung.

"Wir treffen uns zwar jährlich am Volkstrauertag, damit die Geschehnisse und Auswirkungen von Kriegen nicht in Vergessenheit geraten, doch Karl-Heinz Bertsch fand: Das ist nicht genug", wusste Bürgermeisterin Bettina Mettler über die Entstehung dieses heimatgeschichtlichen Kleinods und fügte an Bertsch gewandt hinzu: "Wir wissen alle, wie sehr ihr Herz für ihre Heimat Schömberg schlägt, über die sie sich jetzt auch einmal zu einem überaus schwierigen Thema äußern."

Dieses in der Tat nicht einfache Thema an nachfolgende Generationen, die mit Krieg und Kriegsgeschehnissen nie selbst in Berührung kamen, weiterzugeben, sei zwar keine leichte Aufgabe, doch eine enorm wichtige, befand Pfarrer Gölz-Eisinger: "Wenn es einem Lehrer, einem Karl-Heinz Bertsch, gelingt, den jungen Menschen beizubringen, dass das Gelernte, das Geschehene, für sie persönlich von Bedeutung ist, dann hat er seinen Auftrag erfüllt", machte der Seelsorger seiner Zuhörerschaft bewusst. Für ihn selbst habe die kleine Senfkorn-Bibel mit den persönlichen Eintragungen seines Uropas einen unschätzbaren Wert. Mit einem Goethe-Zitat unterstrich Gölz-Eisinger seine ergreifende Ansprache: "Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!"