Der Nagelklotz beim "Hüttle" der Bieselsberger Jugend begeistert immer wieder Jung und Alt, Anfänger und Routiniers. Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwälder Spezialitätenwanderung Besuchermagnet / Traditionen bewusst gepflegt / 16 Vereine und Gemeinschaften engagieren sich

Von Andrea Fisel

Schömberg-Bieselsberg. Das Rad muss nicht immer wieder neu erfunden werden, sagen sich die Bewohner von Bieselsberg. Denn wenn eine Konzeption über Jahre gleichbleibend große Erfolge verzeichnen kann, scheint sie doch ohne Zweifel genial und unbedingt erhaltenswert zu sein.

Diese Erfolgsgeschichte mit dem Titel "S´Dörfle ond sei Idee" schreibt nun seit nunmehr neun Jahren die Schwarzwälder Spezialitätenwanderung in und um Bieselsberg. 16 Vereine und Gemeinschaften waren auch in diesem Jahr wieder bemüht, Tausenden Besuchern aus nah und fern eine genussvolle Entdeckungsreise regionaler Gaumenfreuden inmitten der wunderschönen Idylle ihres Dörfles zu bieten.

An jedem Stand der knapp sechs Kilometer langen Wanderstrecke wartete eine kulinarische Besonderheit nebst erfrischenden Getränken.

Ein spezielles Kinderprogramm bot den jüngsten Gästen Kurzweil und Vergnügen, den Eltern eine Möglichkeit zur Erholung oder ein Schwätzle zu halten. Ob nun bei der Mohrenkopfschleuder am Stand von Kleintierzüchterverein Z41 und Gesangverein "Freundschaft", mit den Kübelspritzen auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr oder auf der Slackline beim Posaunenchor im Garten vom "Feger" (Schornsteinfegermeister Wolfgang Klasen), die Mädchen und Jungen waren mit Feuereifer bei der Sache und steckten oft die Erwachsenen zum Mitmachen an.

Linsen und Spätzle, geschmälzte Maultaschen, Gaisburger Marsch, Schupfnudeln mit Kraut, Bauern Hot-Dog oder schwäbische Bratwurstspätzle – das Angebot an regionalen Leibspeisen für Freunde der pikant-herzhaften Küche zeigte sich wie gewohnt reichhaltig und vielfältig. An Flachswickel, Schneckennudeln, Fruchtspießen oder Schwarzwälder Waffelvariationen durften sich hingegen Süßspeisen-Liebhaber erfreuen. Frauen der evangelischen Kirchengemeinde und der Liebenzeller Gemeinschaft buken in heißem Fett Unmengen an "Straubeze", eine mit vielen Eiern zubereitete Mehlspeise. "Früher gab es diese Süßspeise zusammen mit Apfelmus, wenn Konfirmanden ihre Paten besuchten, um sie zur Konfirmation einzuladen", erklärte Ruth Peußer.

Bei Ulrich Burkhardt und seinen Mitstreitern von der "Sauwetterhütte" hieß es wieder einmal schon am frühen Nachmittag "Ausverkauf" beim Wildgulasch. "In diesem Jahr kamen am Vormittag nur einzelne Besucher, wahrscheinlich bedingt durch den Regen, dafür schien der Besucherstrom am Nachmittag beinahe nicht mehr abreißen zu wollen", berichtete der Ortsvorsteher.

Hatten sich die Wanderer dann ausgiebig gestärkt, lockte noch das Schaufliegen der Modellflugfreunde, die stündlichen Musikdarbietungen beim Verein "Musik auf der Höhe" oder das Bieselsberg-Quiz mit: "Ond z´gwenna gibd´s au no ebbes!" Die richtigen Antworten für die teils witzigen, teils informativen Fragen konnten an jedem Stand gefunden und mit einem Stempel auf der Quizkarte quittiert werden.