Christine Bergmann präsentiert ihre Tannenzweige, aus denen einzelne hellgrüne Spitzen treiben. Foto: Werthenbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Kurioses: Tannenzweige ohne Wurzeln treiben frische Spitzen aus

Schömberg    (lw). Christine Bergmann aus Schömberg, Leserin des Schwarzwälder Boten, traut ihren Augen nicht: Aus Tannenzweigen, die sie und ihr Mann Horst in der Woche vor Weihnachten geschenkt bekamen, treiben jetzt grüne Spitzen.

Die "Maispitzen" an den abgeschnittenen Zweigen, die normalerweise im Frühjahr aus den Ästen von Nadelbäumen wachsen, kann sich die ehemalige Forstfacharbeiterin nicht erklären: "Die haben ja keine Wurzeln", sagt sie verwundert. "Wir wollten sie eigentlich jetzt wegwerfen", erzählt die 80-Jährige, doch zwischen den welken Zweigen hätten sie und ihr Mann plötzlich gesehen, dass aus einigen neue grüne Spitzen treiben.

Sie hätten die kleinen Äste vor Weihnachten "in normales Leitungswasser, ohne irgendwelche Zusätze" ins Wohnzimmer gestellt, in dem konstant eine Temperatur von 20 Grad Celcius herrsche.

Oberforstrat Christian Beck kann diese wundersame Entwicklung erklären: "Die Zweige ziehen auch ohne Wurzeln Wasser und können dadurch weiter wachsen." Irgendwann fehlten aber Stoffe, die nur über Wurzeln aufgenommen werden könnten. "Außerdem sterben die Zellen an der Schnittstelle irgendwann ab, weshalb die Zweige dann auch kein Wasser mehr ziehen können", erklärt er.

Das Absterben der Zweige könne lediglich verzögert werden, indem man sie weiter oben neu anschneidet – ewig blieben sie aber auch so nicht grün.