Ruth-Eva Roller will eine Selbsthilfegruppe für Patienten mit der Krankheit Morbus Parkinson gründen. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: Ehepaar Ruth-Eva und Hans-Jürgen Roller gründen in Langenbrand eine Selbsthilfegruppe für Parkinson-Kranke

Die betroffenen Menschen sollen nicht länger auf sich allein gestellt sein. In Langenbrand entsteht deshalb eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die an der Nervenkrankheit Morbus Parkinson leiden.

Schömberg-Langenbrand. Die Initiatoren sind die Eheleute Ruth-Eva sowie Hans-Jürgen Roller aus Langenbrand. Die Kunsttherapeutin Ruth-Eva Roller hat während ihrer klinischen Arbeit viele Erfahrungen mit Patienten gesammelt, die an dieser Krankheit leiden. Derzeit arbeitet die Rentnerin ehrenamtlich im kunsttherapeutischen Bereich. Im Berufsleben war sie in einer diabetischen Schwerpunktpraxis im Raum Bremervörde tätig. Dabei beobachtete sie, dass manche Parkinson-Kranke auch Diabetes haben.

Er steht noch voll im Arbeitsleben

Vor drei Jahren wurde die 63-Jährige direkt mit dieser Krankheit konfrontiert. Damals wurde bei ihrem Ehemann die Krankheit diagnostiziert. Der 64-jährige Stuckateurmeister und Restaurator steht trotzdem noch voll im Arbeitsleben.

Mit der Selbsthilfegruppe möchte das Ehepaar dem Parkinson-Syndrom seinen Schrecken nehmen. Die Betroffenen sollen sich zum Austausch treffen, um körperliche sowie seelische Probleme mit ihren Auswirkungen auf Familien, Arbeit und Freizeit zu bewältigen.

Experten in eigener Sache werden

Wichtig ist das Erlebnis von Gemeinschaft. Ruth-Eva Roller weiß, dass viele Betroffene es schwer haben, soziale Kontakte zu pflegen: "Isolation und Einsamkeit können die Folge sein." Solche Kontakte seien aber lebenswichtig. Dadurch stehe die eigene Krankheitsgeschichte nicht mehr im Mittelpunkt. Die Betroffenen würden nicht auch noch in eine Depression rutschen. "Auch mein Mann hatte am Anfang der Erkrankung depressive Stimmungslagen. Aber das hat sich durch das Annehmen der Erkrankung gebessert", sagt Ruth-Eva Roller. "Durch den Erfahrungsaustausch entsteht ein stützender Zusammenhalt, der geprägt ist von Verständnis und Trost in einem geschützten Raum", macht sie deutlich.

Darüber hinaus geht es darum, gemeinsam zu lernen, das heißt Experte in eigener Sache zu werden. Dadurch soll der Mut zu neuen Aktivitäten entstehen, so Ruth-Eva Roller.

Die Kunsttherapeutin kennt in ihrer Umgebung zehn Betroffene, die an dieser Krankheit leiden. Diese und weitere Interessierte sind dazu eingeladen, am Dienstag, 24. Oktober, ab 18 Uhr im Landgasthof Hirsch, Forststraße 4, in Langenbrand erstmals zusammenzukommen. Zunächst soll sich die Selbsthilfe-Gruppe an einem Dienstag einmal im Monat treffen. Ruth-Eva Roller ist bislang nichts von einer solchen Selbsthilfegruppe in der Region bekannt.

Das Ehepaar Roller bittet unter der Telefonnummer 07084/9 34 02 50 um eine Anmeldung. Dort gibt es auch weitere Informationen. Bei entsprechender Resonanz könnte auch ein Verein gegründet werden.

(wk). Morbus Parkinson wird verursacht durch einen Mangel des Botenstoffs Dopamin. Dadurch kommt es zu Bewegungsstörungen wie zum Beispiel Muskelzittern sowie verlangsamte Bewegungen. Die Krankheit tritt nicht in einem bestimmten Alter auf. Sie gilt momentan noch als unheilbar.