Der Schömberger Vorsee hat wieder Wasser, das über die Kaskaden in Richtung Hauptsee fließt. Die Zwischendeponie ist bis zum Rand gefüllt mit dem ausgebaggerten Schlamm. Foto: Visel

Maßnahme zur Entschlammung weitgehend abgeschlossen. Material muss zur Entwässerung einige Jahre lang lagern.

Schömberg - Der Schömberger Vorsee ist entschlammt und wieder aufgestaut. Das ausgebaggerte Material lagert derweil in der Zwischendeponie einige Meter weiter. Ganz abgeschlossen ist die Maßnahme jedoch noch nicht.

Die Deponie hat ein Fassungsvermögen von rund 12 000 Kubikmeter. In ihr wird das aus dem Vorsee geholte Material gelagert und entwässert. Denn der aus dem Vorsee geholte Schlamm ist zu nass, um ihn sofort abtransportieren zu können. Die Deponie, so Gewässerwart Rainer Kuttler, wird noch bepflanzt, der Zaun drumrum geschlossen. Das Material wird in einigen Jahren zur Auffüllung und Rekultivierung des Holcim-Steinbruchs verwendet.

Wie Kuttler weiter informiert, müssen noch rund 1500 Kubikmeter Schlamm im Bereich zwischen Ölmühle und Viadukt ausgebaggert werden. Dies geschehe, sobald es die Witterung zulasse. "Drei bis vier Tage, dann ist alles vorbei", sagt Kuttler.

Wie es auf der vom Regierungspräsidium Tübingen aufgestellten Informationstafel am Zwischenlager heißt, verringer sich durch die Entwässerung das Volumen in fünf bis sechs Jahren um 20 bis 30 Prozent. Das leere Lager stehe dann wieder für die nächste Sedimenträumung zur Verfügung. Das während der Zwischenlagerung anfallende Sickerwasser werde gesammelt und kontrolliert in den See zurückgeleitet.

Bevor der Vorsee abgelassen worden ist, haben im September an die 30 Mitglieder des Fischereivereins Schömberg-Balingen den Bestand abgefischt. Viele Fische von Karpfen über Zander, Barben, Aale bis hin zu Schleien tummeln sich in dem Gewässer. Nach der Wiederaufstauung des Vorsees werden dort wieder Fische ausgesetzt.

Der Vorsee der Schlichemtalsperre bewirkt, dass der von der Schlichem antransportierte Schlamm und Sand sowie kleineres Geröll aufgefangen werden und nicht direkt in den Stausee gelangen. Dieser dient vorwiegend dem Hochwasserschutz, aber auch der Gewinnung von Brauchwasser für das Holcim-Zementwerk und für Zwecke der Naherholung.

Das letzte Mal ist der Vorsee vor sieben Jahren ausgebaggert worden. Die Kosten für die Entschlammung des Vorsees belaufen sich auf rund 200 000 Euro.