Traktor vor der herrlichen Bergkulisse in den Dolomiten. Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Der Schömberger Hans Frech hat auf seiner Alpentour mit dem Traktor 30 Pässe bezwungen / "Überall freundlich begrüßt"

4030 Kilometer in 31 Tagen, drei Länder, mehr als 30 Pässe: Das sind die Eckdaten der Alpen-Tour, die Hans Frech im Juni mit seinem Traktor absolviert hat.

Schömberg. Hinter diesen Eckdaten verbergen sich aber auch Erlebnisse, die der Schömberger so schnell nicht vergessen wird. Kehre um Kehre die Serpentinen hinauf, das mulmige Gefühl, ob sein 35 Jahre alter Fendt Farmer 201 S es schaffen wird, dann die Ankunft oben auf dem Gipfel, die zum Teil noch schneebedeckt waren – ein unbeschreibliches Gefühl, wie der 75-Jährige schwärmt.

Dabei waren es nicht nur die Berge, die es ihm angetan hatten. Seine Fahrt ging vorbei an Wasserfällen, Seen, Weinbergen und Obstplantagen, durch malerische Orte wie Glurns oder Touristenzentren und Städte am Gardasee.

Unterwegs war er auf gut ausgebauten Straßen, aber auch auf solchen, die sehr schmal oder mit Schlaglöchern übersät waren: "Die Zillertaler Höhenstraße war kriminell. Ich musste aufpassen, dass ich nicht in die Tiefe stürzte." Dass Ferienzeit war, bemerkte Frech nicht nur daran, dass viele Autos unterwegs waren und er deshalb gezwungen war, möglichst oft in eine Parkbucht oder Bushaltestelle zu fahren, um ihnen den Weg freizumachen. Auch Motorradfahrer und Radfahrer verlangten von ihm höchste Aufmerksamkeit: "Das war ganz schön anstrengend."

Auch das Wetter machte dem Schömberger manchmal zu schaffen. Einmal regnete es wie aus Kübeln, so dass Wasser sogar in den Wohnwagen eindrang; ein anderes Mal war es so heiß, dass er Pausen einlegen musste.

Für die Strapazen wurde er durch die vielen persönlichen Begegnungen entschädigt. "Ich wurde überall freundlich aufgenommen", betont er und erinnert sich gerne an den dreitägigen Aufenthalt in einem Weindorf in Südtirol. Ihm hat es so gut gefallen, dass er dort im Oktober seinen Geburtstag feiern will, wobei er dann aber mit dem Auto fährt. Wie selbstverständlich reihte er seinen Fendt zwischen den zahlreichen Traktoren ein, die zu einem Treffen ins Engadin gekommen waren. Fachsimpeln war zudem angesagt, als er einen Österreicher traf, der mit seinem Porsche-Traktor die österreichische Landesgrenze abgefahren ist.

Heimatliche Gefühle kamen auf, als er mit einer Bikerin aus Calw ins Gespräch kam. Und in der Nähe von Tettnang stärkte er sich bei einem Handwerkervesper, bevor er sich auf die letzte Etappe nach Schömberg machte. "Es ist alles so gelaufen, wie ich es geplant habe. Mein Farmer hat mich nie im Stich gelassen", blickt Frech zufrieden zurück und auch schon wieder voraus. "In ein paar Wochen fahre ich am Mittelrhein und an der Mosel entlang", erzählt er von seinen Plänen – wobei er seine großen Träume nicht aus den Augen verloren hat: mit seinem Fendt Farmer nach Sizilien zu fahren oder der Donau entlang, von der Quelle bis zur Mündung.