Bürgermeisterin Bettina Mettler wurde beim Rathaussturm der Schömberger Narren entmachtet. Zunftmeister Helmut Lülf und die Eulenloch-Hexen freuten sich. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Bettina Mettler wehrt sich tapfer / Tobias Weber folgt bei den Schömberger Narren Zunftmeister Helmut Lülf nach

Von Albert Kraushaar

Schömberg. Die fünfte Jahreszeit strebt ihrem Höhepunkt entgegen. Deshalb haben auch in Schömberg mit dem "Rathaussturm" die Narren die Macht übernommen.

Auch die Glücksgemeinde Schömberg und mit ihr an erster Stelle Bürgermeisterin Bettina Mettler mussten diesen "Angriff" am Schmotzigen Donnerstag über sich ergehen lassen. Unter den stimmungsvollen Klängen der Neuweiler Schnaigees Gugga-Musiker und umgeben von Eulenloch-Hexen, war die Bürgermeisterin froh, in Helmut Lülf einem "gnädigen" Zunftmeister ausgeliefert zu sein.

"Die Rathauschefin wird entmachtet – vor Sehnsucht sie nach Macht dann schmachtet – wir wollen ihr nichts Böses tun – nur die Macht sie soll zur Zeit nur ruh ‘n", begann Lülf aus seinen Leviten-Zettel 2015 vorzutragen. Lülf hatte von Geschwindigkeits-Bremsen über die vielen Straßenbaumaßnahmen, Interkom, Windräder bis Bürgermeisterwahl einiges zusammengetragen und humorvoll präsentiert.

Und mit Blick auf die nächste Wahl verabschiedetet sich Lülf mit einem Reim: "Wer zieht den nun ins Rathaus ein – Bettina Mettler oder Leyn? Doch dieses Mal das Volk sich fragt, ob Mettler denn der Macht entsagt? Entsagt sie dann der Macht für immer, bezieht sie weiterhin ihr Zimmer. Ihr Zimmer hier im Rathaus oben, wird Leyn vielleicht hinaufgehoben? Auch wenn wir für Frau Mettler hoffen, das Ergebnis, das bleibt offen! Wir werden wieder wählen gehen und zu unserer Meinung stehen."

Für sich persönlich hatte der Zunftmeister schon die Wahl getroffen: "Ich werde nun mein Amt aufgeben mit dem Halten dieser Reden". Mit der Vorstellung von Tobias Weber als Zunftmeister vollzog Helmut Lülf den Wechsel.

18 Jahre stand Zunftmeister Lülf in vorderster Reihe. "Als Chef der Narren muss ich hier sagen gab’s tolle Jahre und auch Plage. Ich kämpfte zwar der Kämpfe viele, das Wohl des Vereins hatt’ ich stets nur zum Ziele", so sein Schlusswort.

Bettina Mettler warnte bei ihrer Verteidigung die Narren: "Das Regentenleben ist nicht einfach, wenn kein Geld vorhanden ist".

Dank eines übergroßen Schlüssels aus Hefezopf, den sie gleich zum Verzehr freigab, kam sie bald wieder frei.

"Die Narren haben jetzt das Wort. Stärkt euch noch mal. Um 18.11 Uhr wird das Rathaus zugesperrt", lud Mettler das närrische Volk zu Butterbrezel, Fasnetsküchle und Berliner ein.