In seiner Predigt in der Schömberger Stadtkirche spricht Johannes Holdt (Mitte) auch den Priestermangel in der katholischen Kirche an. Fotos: Wachter Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Schömberger Stadtpfarrer Johannes Holdt feiert 25-jähriges Priesterjubiläum / Festgottesdienst und Empfang

Von Manfred Wachter

Schömberg. Einen festlichen Gottesdienst haben die Katholiken aus dem Oberen Schlichemtal gestern anlässlich des 25-jährigen Priesterjubiläums des Leitenden Pfarrers Johannes Holdt und des zehnten Tags der Seelsorgeeinheit gefeiert.

Die Orchestermesse in C-Dur ("Spatzenmesse") von Mozart, aufgeführt von den Kirchenchören Schörzingen und Schömberg unter Leitung von Volker Schneider, war der musikalische Höhepunkt des Hochamts. Weitere Chorwerke, vorgetragen von den Kirchenchören Hausen am Tann, Dormettingen und Dautmergen unter Leitung von Chordirektor Winfried Neher, gaben der Feier zusätzlichen Glanz.

Johannes Holdt, seit 1997 Pfarrer der Kirchengemeinde Schömberg und auch zuständig für die Wallfahrtskirche Palmbühl und die Kirchengemeinden Schörzingen und Zimmern, freute sich über die vielen Gratulanten, die zum Priesterjubiläum gekommen waren. "Möge der Tag ein Fest des Glaubens werden, das alle bestärkt und ermutigt auf ihrem Lebens- und Glaubensweg", sagte er.

In seiner Predigt begrüßte Holdt Pater Medard Kehl von der Hochschule der Jesuiten in Frankfurt. Kehl habe ihn für den Glauben und die Kirche begeistert. Professor Anton Ziegenaus sei später sein "wahrer Doktorvater" gewesen. Weitere Ehrengäste waren Hans-Jürgen Guth vom Dekanat und Pater Franz von den Weißen Väter aus Haigerloch, der in zwei Wochen sein 50-jähriges Priesterjubiläum feiert.

Ein großes Ereignis, so Holdt, sei für ihn und die Diakone Oliver Pfaff und Stephan Drobny in jüngster Zeit die Begegnung mit dem ehemaligen Papst Benedikt in Rom gewesen. Mit Kardinal Kasper habe er im Petersdom eine Messe feiern dürfen.

Holdt thematisierte den Priestermangel und damit einhergehend die Zahl der Kirchenbesucher, deren Zahl stetig sinke: "Überall in der Kirche gehen uns die Leute aus." Holdt zitierte Papst Franziskus und wünschte, "dass alle mit Hilfe der christlichen Botschaft entschieden durchs Leben gehen".

Nach dem Hochamt luden die Kirchengemeinderäte aus Schömberg, Schörzingen und Zimmern unter der Burg zum Umtrunk und zur Begegnung auf dem Caspar-Oechsle-Platz ein.

Der Liederkranz und die Stadtkapelle brachten dem Jubilar ein Ständchen. Es sei kein Geheimnis, wenn man sage, Pfarrer Holdt habe die Kirchengemeinde in Schömberg übernommen, als sie sich auf einem stürmischen Kurs befunden habe, hieß es. Trotz der vielen Aufgaben und Herausforderungen, die er als Seelsorger und Leiter der Seelsorgeeinheit habe, sei dieses Schiff wieder in ruhigere Gewässer gesteuert worden.

Als Vertreterin der Seelsorgeeinheit Oberes Schlichemtal richtete Elfriede Neher aus Hausen am Tann ein Grußwort an den Jubilar und überreichte ihm eine Medaille. Bürgermeister Karl Josef Sprenger sagte, "wir sind dankbar, Sie als Verkünder der christlichen Frohbotschaft bei uns zu wissen. Sie tun dem Schlichemtal und der christlichen Prägung der Region gut."

Weitere Redner schlossen sich an. Alle wünschten dem Jubilar, dass er weiter ein Brückenbauer sein möge, der es immer wieder schaffe, mit den richtigen Worten "Brücken zu Jung und Alt zu schlagen". Viele Katholiken reihten sich in die lange Schlange ein und gratulierten Holdt persönlich zum Priesterjubiläum.