Im Garten unter dem Küchenfenster von Ulrike Mayrhofer landete die Botschaft, die sie auf eine Idee brachte. Fotos: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochzeitsbaum: Flugkarte der Freundin eines Paares bringt Ulrike Mayrhofer auf neue Idee

Aufsteigende Luftballons im Rahmen eines Hochzeitsfestes sind keine Seltenheit. Die Landung eines solchen Ballons mit einer Flugkarte in Schömberg brachte Ulrike Mayrhofer auf eine Idee.

Schömberg. Mayrhofer fand die Botschaft einer Freundin des Hochzeitspaares am heimischen Küchenfenster. Die Gemeinderätin und Einzelhändlerin hatte daraufhin eine Idee.

"Es war der berühmte Wink des Schicksals, etwas daraus zu machen", sagte Mayrhofer im Gespräch mit unserer Zeitung. Mehr als 200 Kilometer hatte der Ballon des Hochzeitspaares Rebecca und Fabian Kaiser zurückgelegt, wie Mayrhofer nun weiß. "Sowohl der Gruß einer Freundin, als auch die Adresse des Paares waren mit Füller geschrieben und dank einer regenfreien Zeit auch noch lesbar", sagte die Gemeinderätin.

Prototyp eines Kleeblatts

Mayrhofer kam auf eine romantische Idee und trug sie Bürgermeister Matthias Leyn vor. "Wir haben im Kurpark einen Ginkgo-Baum, der als Glücksbaum gilt und sich anbietet, zum Hochzeitsbaum zu werden", erläuterte die Gemeinderätin. Sie kann sich vorstellen, dass an ihm Hochzeitspaare nach der Vermählung ein Kleeblatt anbringen. Einen Prototyp aus Acryl und mit fluoreszierenden Bestandteilen gestaltete Oliver Schmalz anhand der gefundenen Botschaft. "Außerdem sollte der Baum von unten angestrahlt werden", führte Mayrhofer aus.

Eingeweiht werden soll der Hochzeitsglücksbaum zusammen mit dem Ehepaar Kaiser, mit dem Mayrhofer via Facebook Kontakt aufnahm. "Es ist ein Glücksfall und wir freuen uns, dass das Paar darauf eingeht, zumal wir die einzige Glücksgemeinde in Deutschland sind", sagte die Leiterin der Touristik und Kur (TuK), Stefanie Dickgiesser, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

Darüber hinaus nahm Mayrhofer ihre Gewerbekollegen mit ins Boot. Diese Woche erreichte ein Paket aus der Glücksgemeinde mit diversen Gutscheinen, einem Brief vom Bürgermeister und einer Einladung für die Einweihung des Hochzeitsglücksbaums das junge Paar. "Sie haben sich riesig gefreut", erzählte die Initiatorin von ersten Reaktionen über die digitale Plattform. Gespannt wartet nicht nur sie nun darauf, wann die Idee mit dem Glücksbaum für Hochzeitspaare realisiert wird.

Der Ginkgo ist in China heimisch und gilt dort als Glücksbaum. Seit fast 300 Jahren wird er auch in Europa als Zierbaum angebaut, nachdem holländische Seefahrer ihn aus Asien mitgebracht hatten. Inzwischen wird er weltweit angebaut und ist mit seinen unverwechselbaren Blättern eine der ältesten Pflanzen der Welt. Mit tiefen Wurzeln ist er sehr genügsam und wächst sehr langsam. Er wird bis zu 1000 Jahre alt, je nach Sorte unterschiedlich hoch und war bereits, zur Jura-Zeit (vor 200 bis 145 Millionen Jahren) verbreitet, wie aus der Fachliteratur zu entnehmen ist. Während sein Wirkstoff auch in der Medizin Anwendung findet, gelten die zweiteiligen Blätter als Symbol für Liebe und Freundschaft im spirituellen Sinn.