Torsten Zink tritt bei Bürgermeisterwahl in Schömberg an / Erfinder des Glückskonzepts ist kein Unbekannter

Von Wolfgang Krokauer

Schömberg. Torsten Zink hat Wort gehalten. Als er vor fast fünf Jahren Schömberg verlassen musste, hatte er schon angekündigt, dass er sich als Bürgermeister in Schömberg bewerben werde. Gestern hat Zink seine Bewerbung per Einschreiben mit Rückmeldeschein abgeschickt.

Das teilte Zink gestern auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mit. Zink ist in Schömberg kein Unbekannter. Zwischen Oktober 2008 und März 2010 war er Leiter des Eigenbetriebs Touristik und Kur. In erster Linie sollen dann Budgetüberschreitungen zur Kündigung geführt haben (wir berichteten). Außerdem soll er durch Doppelbeauftragungen von Marketingunternehmen der Gemeinde zusätzliche Kosten verursacht haben. Das Arbeitsgericht hatte die Kündigung jedoch für wirkungslos erklärt. Die eigentlichen Gründe für die Kündigung wisse er bis heute nicht, sagte Zink gestern dazu.

Entscheidend für seine Bewerbung sei letztendlich das positive Echo gewesen, das Zink bei seinem Besuch des Schömberger Weihnachtsglücks bekommen habe. Er sei aus der Bevölkerung ermuntert worden, bei der Bürgermeisterwahl am 8. Februar 2015 anzutreten.

Der gebürtige Oberpfälzer ist der Überzeugung, dass er in Schömberg etwas entwickeln kann. Da habe er ein positives Gefühl. Er komme zwar nicht aus der Verwaltung, habe aber immer wieder Kommunen beraten. So sei er unter anderem im Stadtmarketing tätig gewesen und habe Gemeinderatsklausuren moderiert. Dabei sei es darum gegangen, wohin die Reise des betreffenden Ortes eigentlich gehen soll.

Der Erfinder des Schömberger Glückskonzeptes – das ist Zink nach eigenen Angaben im Arbeitszeugnis bescheinigt worden – ist der Überzeugung, dass der Kurort den vollen Einsatz eines Bürgermeisters brauche. "Ich kann keine Versprechungen machen", will er aber keine falschen Hoffnungen wecken. Im Glückskonzept stecke aber noch einiges Potenzial, ist er überzeugt. Schömberg brauche Kommunikation und Kooperation. Gefordert sei eine Zusammenarbeit mit anderen Kommunen. Der Schultes müsse moderieren. Um sich auf dem Tourismusmarkt behaupten zu können, müsse eine Kommune aber auch neue Wege gehen, um anderen voraus zu sein. Die Bürger müssten mitgenommen und begeistert werden. Doch bevor man loslegen könne, sei es erst einmal notwendig zu sehen, worin die Identität einer Gemeinde überhaupt bestehe.

Torsten Zink wurde am 20. Juli 1964 in Neunburg vorm Wald geboren. 1984 legte er sein Abitur am Josef-Hofmiller-Gymnasium in Freising ab. Nach seinem Wehrdienst studierte Zink an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Romanistik und Germanistik. Er ließ sich zum Moderator und Kreativitätstrainer ausbilden. Außerdem ist er Betriebswirt und Spezialist für Marketing und Kommunikation. Zwischen 1995 und 2000 arbeitete der 50-Jährige in der Unternehmenskommunikation der Siemens AG in München. Auch danach war er in der Beratung von Banken, Versicherungen und touristischen Dienstleistern tätig. So organisierte er unter anderem Messeauftritte, bevor er 2008 nach Schömberg wechselte. Derzeit arbeitet er freiberuflich überwiegend für Identität & Image, einem Unternehmen für Managementberatung mit Sitz in Eggenfelden (Niederbayern). Er berät vor allem Kommunen. Torsten Zink ist ledig.

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